DSCHENIN (inn) – Die israelische Armee hat am Montagabend eine Offensive gegen die Terror-Gruppe „Islamischer Dschihad“ im Westjordanland gestartet. Die Sicherheitskräfte nahmen 50 Mitglieder der Gruppe fest.
Anlass für das Vorgehen der israelischen Armee waren die Terror-Anschläge der vergangenen Tage. Am Montag hatten Mitglieder des „Islamischen Dschihad“ das Feuer auf das Auto eines Siedlers nahe Tulkarm eröffnet. Der 28-jährige Fahrer namens Jewgenij Reider wurde dabei getötet, sein 15-jähriger Beifahrer leicht verletzt. Einen Tag zuvor wurde ein israelischer Soldat im Gazastreifen bei einem Angriff der Gruppe getötet.
Der „Islamische Dschihad“ ignoriere das Waffenstillstandsabkommen und führe weiterhin Angriffe im Westjordanland durch, erklärte Brigadegeneral Tal Russo. Daher habe die Armee „grünes Licht“ für Operationen gegen die Gruppe im Westjordanland erhalten. Es war die erste große Festnahmewelle seit der Vereinbarung einer Waffenruhe im Februar.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, nahm die Armee 25 Militante nahe Hebron fest, 12 in Bethlehem und die restlichen bei Kalkilija, Ramallah und Dschenin. Unter ihnen war auch Raid Mohammed Higawi (26), ein Mitglied des „Islamischen Dschihad“ in Dschenin; er war am Bau von Kassam-Raketen beteiligt, hat mehrfach Raketen auf die Siedlungen Kadim und Ganim im nördlichen Samaria abgefeuert und mehrere Anschläge auf israelische Ziele geplant. Israel habe die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) mehrmals zur Festnahme Higawis aufgefordert, dies sei jedoch stets ignoriert worden, hieß es aus Armeekreisen.