Der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zufolge bestand der Außenposten zunächst nur aus einem großen weißen Zelt. Weitere temporäre Gebäude werden derzeit aufgestellt. Der Posten wurde auf einem Hügel errichtet, von dem aus man die Tapuah-Kreuzung südlich von Nablus überblicken kann. Dort war Borovsky vom einem Palästinenser mit einem Messer getötet worden (Israelnetz berichtete). Bis vor kurzem hatte sich eine Militärbasis auf dem Hügel befunden.
„Sein Blut soll nicht vergeblich vergossen worden sein“, sagte der Leiter des Rates, Gerschon Mesika, in dem Zelt. Er plane, die gesamte siebentägige Trauerzeit dort zu verbringen. Danach werde der Ort so lange besetzt werden, bis sich Familien dort ansiedeln würden, so Mesika. Er habe Premierminister Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Mosche Ja‘alon gebeten, den Außenposten als Siedlung zu legalisieren. Für das betroffene Stück Land gebe es keine palästinensischen Besitzer, es sollte daher als Staatsland klassifiziert werden.
Er habe Borovsky persönlich gekannt, sagte Mesika laut der „Jerusalem Post“. Der fünffache Familienvater habe als Schauspieler gearbeitet und Theaterstücke aufgeführt, in denen es um die biblische Zeit ging. Der 31-Jährige sei ermordet worden, nur weil er Jude war. „Zu meinem Leidwesen haben wir keinen Aufschrei der Politiker über diese Situation gehört“, so der Ratsleiter. Seiner Ansicht nach haben Zugeständnisse der israelischen Regierung an die Palästinenser mit zu Borovskys Tod geführt – wie das Entfernen von Straßensperren und Kontrollpunkten. Der Terrorist „war in der Lage, von Tulkarm zur Tapuah-Kreuzung zu reisen, ohne dass ihn jemand gestoppt oder kontrolliert hat“. Es gebe viele Palästinenser, die in Frieden mit Israel leben wollten, allerdings fördere die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) den Terror unter anderem durch Bildungsmaterial und durch die Ehrung von Terroristen.
Kritik an Übergriffen
Mesika kritisierte außerdem die zahlreichen Übergriffe durch Siedler nach dem Mord an Borovsky. Diese „Preisschildattacken“ seien problematisch und unglücklich. Die Tatsache, dass die Ruhe nun wiederhergestellt sei, zeige, dass der Siedlerrat solche Vorfälle mit Ernsthaftigkeit behandle.
Nach dem Anschlag hatten rechtsgerichtete Israelis unter anderem Feuer auf palästinensischen Feldern gelegt, Fensterscheiben von Wohnhäusern eingeschlagen und Steine auf Palästinenser und deren Fahrzeuge geworfen, auch auf einen Schulbus. Dabei wurden zwei Kinder leicht verletzt. Mehrere Israelis wurden festgenommen.