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Nach Kritik: Israel verzichtet auf Phosphorbomben

JERUSALEM (inn) – Das israelische Militär entwickelt derzeit Alternativen für die umstrittene Phosphorbombe. Damit reagiert es auf internationale Kritik, unter anderem infolge der Operation „Gegossenes Blei“ vor vier Jahren im Gazastreifen. Auch die seit 2010 verbotenen Streubomben wollen die Israelis durch weniger schädliche Waffen ersetzen.
Phosphorbomben will die israelische Armee in bewaffneten Auseinandersetzungen nicht mehr verwenden.

Bislang setzt die Armee Bomben mit weißem Phosphor ein, um Ziele zu kennzeichnen oder einen „Rauchvorhang“ zu erzeugen. Dies steht im Einklang mit dem internationalen Recht. Untersagt ist es, Phosphorbomben gegen die Bevölkerung oder bei Truppenkonzentrationen in Wohngebieten zu verwenden. Das israelische Militär betonte als Reaktion auf die Kritik, es habe sich an diese Vorschriften gehalten.
Einem Bericht der Tageszeitung „Ma‘ariv“ zufolge wurde den Verantwortlichen klar, dass der Krieg nicht nur auf dem Schlachtfeld geführt werde, sondern auch in den Medien. Die internationale Presse hatte die Bilder von den Phosphorbomben immer wieder veröffentlicht. Im Oktober 2009 beschuldigte der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan Israel gar, palästinensische Kinder durch Phosphorbomben zu töten (Israelnetz berichtete).
Nicht nur wegen der Kritik habe die Armee jüngst entschieden, Alternativen zu finden. „Phosphor zum Bedarf der Markierung von Zielen in der Nacht war vor allem in der Vergangenheit relevant“, sagte ein ranghoher Offizier. „Aber heute gibt es sehr entwickelte Nachtsichtmittel, so dass kein Bedarf daran besteht.“ Zudem sei der Nutzen begrenzt. „Das Ziel ist, dass wir die Möglichkeit erhalten, Rauch ohne Phosphor zu aktivieren. Daran arbeiten wir.“
Im Zweiten Libanonkrieg 2006 war Israel überdies wegen Clusterbomben in die Kritik geraten. 2010 trat die internationale Konvention gegen Streubomben in Kraft. Nach Angaben des Offiziers entwickelt das Militär eine Alternative, die mit den Richtlinien der NATO übereinstimmt. „In jedem Fall ist klar, dass wir keine Streubombe auf bewohntes Gebiet abschießen werden“, fügte der Armeevertreter hinzu.

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2 Antworten

  1. Könnt ihr auch darüber berichten, dass Israel genau diese bomben jetzt einsetzt? Oder dürft ihr darüber nicht berichten ?

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  2. Wenn ihr noch dazu schreiben würdet, welche unmenschlichen Ausmaßen das Nutzen solcher Waffen hat, könnte man euren Journalismus auch vielleicht „gut“ nennen.

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