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Nach Israels Beschwerde über Syrien: UN-Kommissarin kritisiert israelische Armee

NEW YORK (inn) - Israel hat sich bei den Vereinten Nationen über Syrien beschwert und "die gefährlichen Provokationen" an seiner Grenze vom vergangenen Sonntag verurteilt. Unterdessen warf die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Navi Pillay, der israelischen Armee den Einsatz "exzessiver Gewalt" vor.

Chaim Waxman, der stellvertretende Leiter der israelischen UN-Delegation, schrieb in einem Brief an die UN, die syrische Regierung trage die Verantwortung für die Verletzung von Personen, die versucht haben, Israels Grenzen zu stürmen. Die israelische Armee habe mit Zurückhaltung reagiert und die Demonstranten wiederholt gewarnt. "Trotz dieser eindeutigen Warnungen hat Syrien die Demonstranten nicht davon abgehalten, zur Rückzugslinie zu gelangen und sie zu überqueren", so Waxman. Solch ein Vorgehen habe nicht ohne das Wissen der syrischen Behörden stattfinden können und sei ein Versuch Syriens, die internationale Aufmerksamkeit von dem gewaltsamen Vorgehen gegen das eigene Volk abzulenken.

Waxman forderte die internationale Gemeinschaft dazu auf, Syrien die Botschaft zu übermitteln, dass "solche Provokationen ein hohes Potential für eine Eskalation beinhalten und komplett eingestellt werden müssen".

UN-Vertreterin: "Unnötige und exzessive Gewalt"

Unterdessen verurteilte die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Pillay, das Vorgehen der israelischen Armee: "So schwierig die Umstände auch sein mochten, der Einsatz von scharfer Munition gegen offensichtlich unbewaffnete Demonstranten, aus dem sich eine große Zahl Toter und Verletzter ergab, lässt unweigerlich die Frage nach einem unnötigen und exzessiven Einsatz von Gewalt aufkommen."

Die aus Südafrika stammende UN-Vertreterin sprach von "30 bis 40 Demonstranten, die laut Berichten in den vergangenen drei Wochen von israelischen Sicherheitskräften getötet wurden". Sie betonte weiter: "Die israelische Regierung hat die Pflicht, sicherzustellen, dass ihre Sicherheitskräfte den Einsatz exzessiver Gewalt vermeiden."

An die syrischen Behörden gewandt sagte Pillay, diese "haben die Verantwortung, sicherzustellen, dass Zivilisten davon abgehalten werden, Gebiete zu betreten, in denen sich Landminen befinden". Sie forderte Israel und Syrien dazu auf, "unabhängige und transparente Untersuchungen" zu den Vorfällen einzuleiten.

Armee zweifelt an Opferzahlen aus Syrien

Syrischen Angaben zufolge waren bei den Vorfällen am 5. Juni mehr als 20 Demonstranten getötet worden. Die israelische Armee betonte laut der Tageszeitung "Ha´aretz" unterdessen, dass sie diese Zahlen nicht bestätigen könne, da sich die Toten auf syrischer Seite befanden. Die Soldaten hätten "mit Präzision" auf die Unterkörper der Demonstranten geschossen. Die Armee zeigte sich skeptisch gegenüber den Angaben aus dem arabischen Nachbarland und wies darauf hin, dass bislang nicht klar sei, wie viele Menschen durch die Explosion von Minen getötet und verwundet wurden. Die Protestierenden sind für diese Explosionen selbst verantwortlich, da sie Molotowcocktails in Richtung der Soldaten geworfen hatten und dadurch einen Brand verursachten, der wiederum die Landminen aktivierte.

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