UNRWA-Sprecher Christopher Gunness bestätigte zwar das Treffen, allerdings habe es bislang keine Entscheidung darüber gegeben, ob die Transporte wieder aufgenommen werden. Seine Organisation werde die Hamas nach ihren Taten richten und die Hilfslieferungen weiterlaufen lassen, sobald alle gestohlenen Güter zurückgegeben wurden, sagte Gunness laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“. Die Hamas müsse zudem versichern, dass es solche Fälle in Zukunft nicht mehr geben werde.
300 Tonnen Lebensmittel gestohlen
Nach Mitteilung des UN-Hilfswerkes hatten Vertreter der Hamas am vergangenen Donnerstag zehn Lkw-Ladungen mit etwa 200 Tonnen Mehl und 100 Tonnen Reis aus einem Lagerhaus gestohlen. Bereits am 3. Februar hatten Hamas-Polizisten 3.500 Decken und 400 Lebensmittelpakete aus einem UN-Lager entwendet. Der zuständige Hamas-Minister für Wohlfahrtsfragen, Ahmed al-Kurd, bemühte sich am Freitag um Schadensbegrenzung und sprach von „Irrtümern“ und „Missverständnissen“. Die Hamas-Fahrer hätten geglaubt, es handelte sich bei den Gütern um für die Hamas bestimmte Waren. Mittlerweile habe seine Organisation der UNRWA angeboten, die Waren wieder abzuholen, allerdings sei niemand gekommen, so Al-Kurd.
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon forderte die Hamas am Freitag auf, alle gestohlenen Güter zurückzugeben. Die Ereignisse der vergangenen Woche und ihr Ausgang beeinträchtigten die Situation Hunderttausender Einwohner im Gazastreifen, die dringend auf Hilfe angewiesen seien.
Die UNRWA hatte nach den Diebstählen die Lieferungen von Hilfsgütern in den Gazastreifen ausgesetzt. Derzeit würden jedoch noch die bereits in dem Gebiet befindlichen Waren verteilt. Diese reichten laut Gunness allerdings nur noch für einige Tage.