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Nach Abzug: Siedlungen zu besichtigen

GAZA (inn) – Nach Israels Rückzug aus dem Gazastreifen will die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) die geräumten Orte drei Tage lang völlig abriegeln. Danach sollen sie für die palästinensische Bevölkerung zur Besichtigung freigegeben werden. Das teilte der palästinensische Minister für Zivile Angelegenheiten, Mohammed Dahlan, am Sonntag mit.

Direkt nach dem Abzug sollen 25.000 Sicherheitsleute die geräumten Orte bewachen, darunter 5.000 aus dem Westjordanland. Die meisten von ihnen seien freiwillige Helfer. Experten für Minen und Umwelt sollen die Häuser untersuchen, welche die israelischen Siedler räumen. „Ich rufe die Palästinenser auf, sich von den Orten fernzuhalten, von denen sich Israel zurückzieht, damit sie wohlbehalten bleiben“, sagte Dahlan laut der Zeitung „Jediot Aharonot“. „Wir wollen nicht, dass weitere ‚Schahidin‘ durch Minen fallen, die Israel in der Gegend zurücklässt.“

Danach will die PA Siedlungen und Stätten für die Palästinenser öffnen, „damit das palästinensische Volk in den Genuss kommt, die Orte zu sehen, die jahrelang ein Grund für Depression und viel Frust waren. Jetzt werden sie eine Quelle der Hoffnung sein“.

„Feiern unter einer Fahne“

Dahlan sprach auch von den Feiern, die für die Zeit nach dem israelischen Abzug geplant sind: „Wir hoffen, dass die ganze palästinensische Öffentlichkeit auf diesen Feiern repräsentiert wird, und dass alle Gruppierungen unter einer einzigen Fahne daran teilnehmen werden – der palästinensischen Fahne, und nicht Fahnen von Organisationen.“

Rückzug als palästinensischer Sieg

Den israelischen Abzug deutete er, wie viele Palästinenser, als Sieg über Israel: „Die Welt handelt nicht gemäß (Israels Premier Ariel) Scharon“, so der palästinensische Minister. „Die Welt versteht, dass es ein palästinensisches Volk gibt und dass es keine Lösung für den Konflikt geben wird, wenn unser Volk nicht alle Rechte erhält. Der Rückzug aus dem Gazastreifen ist vor allem ein Sieg für das palästinensische Volk. Wir müssen der Welt zeigen, dass wir mit dem Abzug auf ehrbare Weise umgehen. Dadurch können wir Israel und der internationalen Gemeinschaft klarmachen: je weniger Siedlungen und Besatzung es in der Region gibt, desto mehr Ruhe und Stabilität haben beide Seiten.“

Dahlan kündigte an, dass 4.000 Palästinenser die landwirtschaftlichen Einrichtungen bearbeiten würden, die Israel zurücklassen werde. Boden und Besitz „werden nicht unter den Ranghohen und Lobbyisten verteilt“, betonte er. „Ein besonderes Personal hat bereits die Gesetze vorbereitet, die im palästinensischen Parlament debattiert werden sollen, damit der Grund und Boden einzig und allein für die palästinensische Öffentlichkeit genutzt wird“.

„Häftlingsfrage am wichtigsten“

Zudem ging der Minister auf die palästinensischen Häftlinge in israelischen Gefängnissen ein: „Die Häftlingsfrage steht an der Spitze der Dringlichkeitsliste der Autonomiebehörde. An die oberste Stelle haben wir dabei die Befreiung der langjährigen Häftlinge gesetzt.“

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