Rina Hever sprach in Genf mit dem Generaldirektor des Internationalen Roten Kreuzes, Angelo Gnaedinger, und dem Gesandten für den Nahen Osten. „Ich habe ihnen von Guy erzählt und dass er schon zwölf Jahre vermisst ist“, sagte sie am Samstag nach ihrer Rückkehr gegenüber der Tageszeitung „Jediot Aharonot“. „Die Treffen haben das Ziel, das Thema Guy wieder auf den Tisch zu bringen. Ich habe gesagt, dass es jetzt eine gute Situation gibt, in der der syrische Präsident Baschar Assad und Syrien selbst sich als kultivierter und aufgeklärter Staat präsentieren. Das ist eine Gelegenheit, Informationen über Guy zu erbitten – solange Damaskus nicht dementiert, dass er sich in Syrien befindet.“
Die Mutter fügte hinzu: „Wenn die Syrer gefragt werden, antworten sie: ‚Wir werden die Angelegenheit untersuchen‘. Diese Antwort gibt einen Lichtstrahl, dass er sich wirklich in Syrien befindet. Auch als sich Jimmy Carter mit dem syrischen Außenminister traf und ihm ein Bild von Guy zeigte, war die Antwort: ‚Wir werden die Angelegenheit untersuchen‘.“
Das Treffen in Genf fand mit Unterstützung des israelischen Außenministeriums statt. Der Botschafter in der Schweiz, Roni Leshno, war ebenfalls dabei. „Sie haben mir versprochen, entschieden zu handeln“, so Rina Hever. „Außerdem sagten sie mir, dass die Akte Guy der Botschaft des Roten Kreuzes in Syrien vorliege, die versuchen wird, Informationen über Guy zu erhalten. Ihre Worte wecken in uns Hoffnung, dass vielleicht endlich die Syrer bestätigen werden, dass sich Guy in Syrien befindet. Das wäre eine Wende in der Politik von Damaskus.“
Weiteres Treffen in Frankreich
Zudem sprach die Israelin in Frankreich mit einem ranghohen Vertreter aus dem Élysée-Palast, über den sie keine näheren Angaben machte. Auch aus diesem Gespräch sei sie ermutigt herausgegangen: „Ich hoffe, das Treffen wird dazu führen, dass wir Informationen über Guy erhalten.“
Hever wurde das letzte Mal am 17. August 1997 gesehen, als er seine Kaserne in den Golanhöhen nahe der syrischen Grenze verließ. Er hatte seine Uniform an und trug sein Gewehr bei sich. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Erst im August hatte die israelische Regierung Syrien um Informationen über den vermissten Soldaten gebeten.