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Muslimische Staaten entrüsten sich über Australien

CANBERRA (inn) – Australien hat sich den Ärger muslimischer Staaten zugezogen: Seine Ankündigung, Ostjerusalem nicht mehr als „von Israel besetzt“ zu bezeichnen, hat einen Sturm der Entrüstung in der islamischen Welt hervorgerufen. Diese denkt nun über einen Boykott australischer Landwirtschaftsprodukte nach.
Muslimische Staaten fordern Australien auf, seine Haltung zu israelischen Siedlungen zu ändern.

Australien hatte in der vergangenen Woche erklärt, es werde Ostjerusalem nicht mehr als „von Israel besetzt“ bezeichnen. Diese Wortwahl sei wertend, da über den Status der Stadt noch verhandelt werde (Israelnetz berichtete). Australiens Premierminister Tony Abbot hatte im Blick auf die israelischen Siedlungen anschließend vor Journalisten in den USA gesagt: „Die Wahrheit ist, sie sind umstrittene Gebiete. Lassen Sie uns versuchen, sicherzugehen, dass Streitigkeiten für alle fair gelöst werden, so gut wir das in einer unvollkommenen Welt können.“
Über diese Haltung haben sich 20 Diplomaten muslimischer Länder beim australischen Außenministerium beschwert – darunter waren Vertreter aus Indonesien, Ägypten und Saudi-Arabien.
Issat Abdulhadi, Leiter der palästinensischen Gesandtschaft in Canberra, bezeichnete die Ankündigung der australischen Regierung als „bedeutende politische Veränderung“. „Wir glauben, das ist sehr provokativ und nicht sinnvoll, und es ist nicht angemessen“, sagte Abdulhadi laut der australischen Tageszeitung „The Australian“. Er warnte, sollte Australien diese Politik fortsetzen, könnten arabische Staaten Handelssanktionen verhängen. Die Angelegenheit könnte zudem vor die UN-Generalversammlung gebracht werden. „Ich glaube leider, es wird negative Konsequenzen für die Regierung geben“, so der Diplomat. Er will sich in der Angelegenheit in der kommenden Woche mit Australiens Außenministerin Julie Bishop treffen.
Australien pflegt bedeutende Handelsbeziehungen mit Staaten im Nahen Osten. Länder wie Saudi-Arabien, Jordanien und Kuwait sind Hauptabnehmer von lebendem Schlachtvieh wie Schafen. Australiens stellvertretender Premierminister Warren Truss erklärte am Freitag vor Journalisten: „Wir wollen den Handel aufrecht erhalten, und wir werden sehr hart arbeiten, damit dies passiert.“

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