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Muslimische Länder gegen Jerusalem-Entscheidung der USA

Die Länder der Organisation für Islamische Zusammenarbeit haben die Jerusalem-Entscheidung der USA zurückgewiesen. Der Sondergipfel in Istanbul fiel aber vor allem wegen der geringen Beteiligung auf.
Bei dem Sondergipfel kam auch PA-Präsident Abbas zu Wort

ISTANBUL (inn) – Die Türkei hat muslimische Länder am Mittwoch zu einem „islamischen Sondergipfel“ der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) eingeladen. Anlass war die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch US-Präsident Donald Trump. Dessen türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdoğan rief die muslimische Welt auf, gemeinsam gegen diese Entscheidung zu stehen.

Bei dem Treffen waren 18 von 56 Mitgliedern vertreten, darunter der Libanon, Jordanien und Katar. Auch der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas war nach Istanbul gereist. Wichtige Länder fehlten allerdings, darunter Ägypten und Saudi-Arabien. Der Grund war die Beteiligung des Iran an dem Treffen.

„Anstoß für Terror“

Die beteiligten Länder erklärten, durch die Jerusalem-Entscheidung hätten sich die USA aus der Rolle als Vermittler im Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern verabschiedet. Der Schritt bedeute eine „absichtliche Unterwanderung aller Friedensbemühungen, einen Anstoß für Extremismus und Terrorismus, und eine Bedrohung des Weltfriedens und der Sicherheit“. Israel könne so seine „rassistische“ Politik fortsetzen.

Die Beteiligten forderten alle Mitglieder der OIC auf, der „palästinensischen Sache“ Priorität einzuräumen. Jerusalem sei Muslimen und Christen wichtig. Die Stadt wird dabei als Geburtsort Jesu bezeichnet; nach biblischen Angaben ist er jedoch in Bethlehem wenige Kilometer weiter südlich geboren. Dass Jerusalem auch für Juden bedeutsam ist, wird nicht erwähnt.

In einem zukünftigen Palästinenserstaat soll „Al-Quds al-Scharif“ – „das Heilige, Edle“, gemeint ist Ost-Jerusalem – die Haupstadt sein. Die OIC ruft alle Länder auf, „Palästina“ als Staat anzuerkennen und Ost-Jerusalem als dessen Hauptstadt.

Unerfreuliche Allianzen

Die „Jerusalem Post“ merkte die geringe Beteiligung an dem Sondergipfel an. Das bedeute, es fehle die „volle Unterstützung wichtiger Länder in der Region“. Andererseits sei erkennbar, dass der Iran erfolgreich Einfluss auf nicht-schi’itische Länder wie die Türkei und Katar ausübe.

Darüber hinaus sehen nach Auffassung der „Post“ der jordanische König Abdullah II. und Abbas Erdogan als Hauptverbündeten in der Jerusalem-Frage – und nicht Saudi-Arabien. Das sei „nicht erfreulich“ für Israel, denn es drohe eine Isolation Riads. Der israelische Premier Benjamin Netanjahu hatte in den vergangenen Monaten angedeutet, Israel arbeite vermehrt mit arabischen Ländern zusammen.

Von: df

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