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Mursi relativiert seine Äußerungen

KAIRO (inn) – Zwischen der Kritik am Staat Israel und der Beleidigung von Juden gebe es einen Unterschied. Dies betonte der ägyptische Präsident Mohammed Mursi im Gespräch mit dem amerikanischen Senator John McCain.
Mursi hat sich gegen die Vorwürfe seiner antisemitischen Äußerungen verteidigt.

McCain war am Mittwoch zu Gast im ägyptischen Präsidentenpalast. Ägypten sieht in den USA einen Partner, um die Wirtschaft zu stärken, die USA hingegen wollen die Beziehungen zu der Regierung aufrechterhalten, die Friedensverträge mit Israel hat. Für Missmut zwischen den Regierungen hatten jedoch jüngst die Äußerungen Mursis gesorgt, die er in verschiedenen Fernsehinterviews im Jahr 2010 von sich gegeben hatte. Darin hatte er Israel aufs Heftigste kritisiert und die Juden beleidigt (Israelnetz berichtete).
McCain brachte in dem Gespräch seine absolute Missbilligung von Mursis Äußerungen zum Ausdruck. Mursi hingegen sagte, die Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen gewesen. Außerdem seien sie gegen die Politik Israels, nicht aber gegen die Juden im Allgemeinen gerichtet gewesen. Man müsse klar zwischen der Kritik an der rassistischen Politik und an der Beleidigung des jüdischen Glaubens unterscheiden.
Nach Angaben der ägyptischen Zeitung „Al-Ahram“ gab der außenpolitische Sprecher Essam al-Haddad am Mittwochabend eine Pressemeldung heraus. Darin hieß es, dass der ägyptische Präsident keine beleidigenden Äußerungen aufgrund von Rasse oder Religion dulde. Er versichere die Notwendigkeit, die gemeinsame Menschlichkeit zu betonen. In dem Dokument ist auch von Versöhnung zwischen den Religionen die Rede. Unter anderem beruft sich die Erklärung auf die neue ägyptische Verfassung, in der das Recht auf Religionsfreiheit festgeschrieben ist. Dieses bezieht sich auf die abrahamitischen Religionen, also Judentum, Christentum und Islam. Von anderen Religionen ist weder in der neuen ägyptischen Verfassung noch in der jüngst gegebenen Erklärung die Rede.
Die Erklärung schließt mit der Überzeugung des Präsidenten, dass die Besatzung Palästinas das Böse sei, dem es ein Ende zu setzen gelte. Durch die Ausübung seiner Präsidentschaft wolle er seine Vision von Frieden und umfassender Gerechtigkeit in der Region verwirklichen.

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