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Multireligiöses Gebet wegen Wasserknappheit

TIBERIAS (inn) - Ein Rabbi, ein Imam und ein Priester haben am Montag in Tiberias gemeinsam um Regen gebetet. Der See Genezareth hat derzeit einen äußerst niedrigen Wasserstand. Er ist das wichtigste Trinkwasserreservoir der Menschen in Israel.

An dem Gebet beteiligten sich der Sekretär des rabbinischen Gerichts in Tiberias, Schlomo Didi, der Imam Muhammad Dahamsche aus Kafr Kana und der schottische Priester Ian Clark. Nacheinander trugen sie am Ufer des Sees ihre Gebete vor. Die anderen antworteten mit „Amen“, auch wenn sie nicht alles verstanden. Die Anregung kam vom Schottischen Hotel in der Stadt. Dies berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.

Der Imam sagte: „Die Quelle der drei Religionen ist ein Gott, deshalb wird der Gott antworten, wenn wir alle bitten und miteinander Frieden haben.“ Das Hotel rufe zur Brüderlichkeit zwischen den Religionen auf. Dieser Gedanke sei auch bei den Muslimen üblich. „Ich habe Gott gebeten, den Menschen die Kraft für das Zusammenleben zu geben, damit Leute aufhören, ein anderes Volk hungern zu lassen. Wenn wir das tun, wird auch Gott aufhören, uns alle hungern zu lassen. Im Koran steht geschrieben, dass alles Schlechte, was euch geschieht, die Tat eurer Hände ist. Deshalb habe ich um Frieden zwischen den Völkern gebeten, damit Friede im Himmel sei.“

Rabbi zögerte zunächst

Der Rabbi zitierte in seinem Gebet aus dem biblischen Psalm 145. Dort heißt es im 18. Vers: „Der Ewige ist nahe allen, die Ihn anrufen, allen, die Ihn ernstlich anrufen.“ Als er die Einladung erhielt, hatte er zunächst zurückhaltend reagiert: „Ja, ich habe am Anfang gezögert, ich habe mir überlegt, wie das aussehen würde. Aber am Ende habe ich beschlossen, dass eine gemeinsame Anrufung Gottes eine richtige Sache sein kann. In den Psalmen steht geschrieben, dass jeder Mensch, auch wenn er einer anderen Religion angehört, ein Geschöpf der Hände des Heiligen, gepriesen sei Er, ist.“

Der Priester, der nicht in Israel lebt, sagte: „Als einer, der von außen kommt, kann ich nicht die Taten der Menschen auf den Schultern tragen, die hier leben. Deshalb hat sich mein Gebet auf die Bitte konzentriert, dass der gute Gott für uns Regen herniederkommen lassen möge.“

Der Rabbi merkte an: „Ich stamme aus Tiberias, bin im Schottischen Hotel geboren, und die Situation des Sees Genezareth ist besorgniserregend und berührt uns alle. Ich denke, dass dies mehr als wunderbar ist, dass wir drei eine Zeit des Gebetes miteinander teilen konnten, ein jeder aus seinem Blickwinkel. Und ich hoffe, dass wir das in Zukunft wieder tun werden.“

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