„Wie lange noch soll arabisches Blut vergossen werden, nur um diejenigen zu hören, die eingestehen, dass sie sich mit dem Ausmaß und dem Umfang der israelischen Reaktion verkalkuliert haben?“, fragte das arabische Staatsoberhaupt auf einer Rede anlässlich des Nationalfeiertages zu Ehren der ägyptischen Polizei. Damit bezog sich Mubarak auf Aussagen des Hamas-Führers Chaled Mascha´al. Dieser hatte nach der dreiwöchigen israelischen Offensive eingeräumt, dass er nicht mit einer so massiven Reaktion Israels gerechnet habe. Die Hamas müsse Siege und Verluste in Kauf nehmen. Sie sei verantwortlich für erzielte Gewinne, aber auch für die Opfer, den Schmerz und die Zerstörung, die sie verursacht hat, sagte Mubarak weiter.
Mubarak hält an saudischer Initiative fest
In seiner Rede lehnte er außerdem die Forderung einiger arabischer Führer ab, die saudi-arabische Friedensinitiative zurückzuziehen. „Ägypten hat öffentlich Frieden mit Israel geschlossen und einige andere, die uns kritisieren, haben freundliche Beziehungen mit Israel hinter geschlossenen Türen und andere sehnen sich nach Frieden mit Israel“, sagte Mubarak. Die Initiative bietet Israel volle diplomatische Beziehungen mit den arabischen Staaten, wenn es sich auf die Grenzen von 1967 zurückzieht und ein Palästinenserstaat gegründet wird.
Mubarak hatte die Hamas in der Vergangenheit bereits öfter dafür kritisiert, dass sie die Waffenruhe mit Israel nicht verlängerte. Die dauerhaften Raketenangriffe auf Israel hatte er als „offene Einladung für eine Aggression Israels“ bezeichnet. In seinem Land war Mubarak während der israelischen Offensive bei der Bevölkerung in die Kritik geraten, da er die Grenzen zum Gazastreifen geschlossen hielt.
Derzeit bemüht sich das ägyptische Staatsoberhaupt um eine Aussöhnung zwischen den rivalisierenden Palästinensergruppen und um eine dauerhafte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas.