JERUSALEM (inn) – Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad wird demnächst religöse junge Frauen beschäftigen, die ihren Zivildienst leisten. Ein erster Versuch mit 14 Teilnehmerinnen verlief bereits erfolgreich.
Einem Bericht der Zeitung „Ma´ariv“ zufolge waren die Mossad-Mitarbeiter begeistert von den Zivis. Sie hätten Aufgaben in verschiedenen Bereichen gut bewältigt und dabei Können und Qualität demonstriert. Diejenigen, die für die jungen Frauen verantwortlich waren, konstatierten ihnen Motivation, Intelligenz und Zuverlässigkeit.
Die Initiative für das Projekt kommt von Mossad-Chef Meir Dagan. Seit seinem Amtsantritt vor etwa einem Jahr hat er mit Personalmangel und Engpässen im Haushalt zu kämpfen. Bei einem Treffen mit dem Vorsitzenden der National-Religiösen Partei „Mafdal“, Effi Eitam, stellte er dem Politiker seine Pläne vor. Dagan und Eitam haben sich vor Jahren bei Militäreinsätzen kennengelernt und haben ein freundschaftliches Verhältnis.
Der Mafdal-Vorsitzende zeigte sich mit dem Projekt grundsätzlich einverstanden. Bedingung sei allerdings, daß die jungen Frauen koschere Lebensmittel erhielten und alle Gebote halten könnten. Nach Angaben von Dagan steht dem nichts im Wege.
Derzeit werden religiöse Mädchen in Gymnasien und ähnlichen Einrichtungen über die neue Möglichkeit informiert. Im Jahr 2004 will der Mossad zunächst 40 Zivildienstleistende einstellen. Diese Zahl soll sich später möglicherweise auf mehr als 100 erhöhen. Der Zivildienst dauert zwei Jahre. Anschließend können die jungen Frauen weiter beim Mossad arbeiten, wenn sie daran interessiert sind.
In Israel leisten zur Zeit ungefähr 6.000 religiöse junge Frauen Ersatzdienst.