„Mein Mandant leugnet jegliche Beteiligung an dem Vorfall und hat den Ermittlern der Polizei auch ein detailliertes Alibi vorgelegt“, sagte ein Strafverteidiger am Dienstag laut der Tageszeitung „Ma‘ariv“. „Er hatte sich von ihnen erhofft, dass das Thema bis zum heutigen Tage untersucht würde. Darüber hinaus gibt es drei Verdächtige, die anscheinend gestanden und die Tat nachgestellt haben. Ich hätte mir von den Ermittlern erhofft, dass mein Mandant freigelassen wird, wenn sie zu dem Schluss gekommen sind, dass er nicht involviert ist.“
Der Rechtsanwalt fügte hinzu: „Es geht um einen Studenten, einen jungen Mann ohne kriminelle Vergangenheit, der keine Verbindung zu einer Untergrundorganisation hat. Er wurde mit einer Brutalität ohnegleichen festgenommen.“ Die Familie des Verdächtigen befinde sich in einer schwierigen Lage.
Ein anderer Verteidiger sagte: „Mein Mandant hat keine Verbindung zu der Affäre. Im Laufe der Festnahme hat man ihm zwei Projektile einer Elektroschockpistole in den Hals geschossen. Er wurde verletzt und musste ärztlich behandelt werden. Er hat ein Alibi.“
Die drei Verdächtigen, die sich nicht zu dem Mord vor einer Woche bekannt haben, durften am Dienstag erstmals ihre Anwälte treffen. Drei weitere Beschuldigte haben zugegeben, sie hätten einen „Araber suchen wollen, den man leicht ermorden kann“. Sie gehören der rechtsextremen Jugendorganisation „Noar Schulajim“ (Randjugend) an, die vor allem ultraorthodoxe Mitglieder hat.
Die Leiche des 16-jährigen Muhammad Abu Chdeir aus Ostjerusalem war am vergangenen Mittwoch im Jerusalemer Wald entdeckt worden (Israelnetz berichtete). Die Polizei geht von einem Racheakt für den Mord an den drei israelischen Talmudschülern aus.
