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Mörder von sieben israelischen Mädchen aus Haft entlassen

Ein Mord an sieben Schülerinnen erschütterte vor 20 Jahren Israel. Nun ist der jordanische Täter aus dem Gefängnis freigekommen – zum Unwillen der Hinterbliebenen. In positiver Erinnerung bleibt hingegen eine Geste des damaligen jordanischen Königs.
Diese Tafel erinnert an die sieben Mädchen, die bei dem Angriff in Naharajim ums Leben kamen

AMMAN (inn) – Vor 20 Jahren ermordete der jordanische Soldat Ahmed Dakamseh sieben israelische Schülerinnen und verwundete sieben weitere Menschen. Am frühen Sonntagmorgen ist er aus der Haft entlassen worden. Ein Militärgericht hatte seinerzeit von der Todesstrafe abgesehen, weil es den damals 26-jährigen Täter als psychisch instabil einstufte. Es verurteilte Dakamseh zu einer lebenslangen Haft, die er am 13. März 1997 antrat. Sie beträgt in Jordanien 25 Jahre, aber nach 20 Jahren ist eine Freilassung möglich, berichtet der katarische Sender „Al-Dschasira“ auf seiner Website.

Gemäß der jordanischen Zeitung „Jordan Times“ war Dakamsehs erste öffentliche Äußerung nach der Haftentlassung, er werde ein „loyaler jordanischer Bürger“ bleiben und wolle in Frieden bei seiner Familie leben. Vom Gefängnis in Irbid im Norden des Landes wurde er mit einem Konvoi in seinen Heimatort Ibdar gebracht. Dort bereiteten ihm seine Angehörigen einen festlichen Empfang.

Wenige Stunden nach der Freilassung sagte Dakamseh im Gespräch mit „Al-Dschasira“: „Die Israelis sind der menschliche Abfall, den der Rest der Welt vor unsere Füße erbrochen hat. Wir müssen sie durch Feuer oder durch Begräbnis auslöschen. Wenn das nicht durch unsere Hände geschieht, wird die Aufgabe den zukünftigen Generationen zufallen.“ Er wandte sich auch an das jordanische Volk: „Glaubt nicht die Lüge, die eine Normalisierung mit dem zionistischen Gebilde ist. Glaubt nicht die Lüge, die eine Zweistaatenlösung ist. Palästina ist ein Land vom Fluss bis zum Meer, es gibt keinen Staat namens ‚Israel‘.“

Kritik von Hinterbliebenen und Opfern

Auf die im Vorfeld angekündigte Freilassung kam zunächst keine offizielle Reaktion aus Israel. Hinterbliebene der getöteten Mädchen äußerten hingegen Kritik. Israel hätte um jeden Preis gegen die Haftentlassung kämpfen müssen, sagten sie.

Ofri Misrachi wurde bei dem Angriff vor 20 Jahren verwundet, ebenso wie ihre Zwillingsschwester. Dem israelischen Fernsehsender „Kanal 10“ erzählte sie, Dakamseh habe viermal aus kurzer Distanz auf sie geschossen. „Ich sah den Ausdruck von Mord in seinen Augen.“ Die Freilassung habe schlimme Erinnerungen in ihr hervorgerufen. Es fühle sich an, als sei sie erneut verwundet worden. „Ich habe mich für das Leben entschieden. Ich werde nicht zulassen, dass irgendjemand oder irgendetwas in der Welt mich zerbricht“, ergänzte das Opfer. „Ich bin stark, ich bin eine stolze Jüdin. Ich habe eine Familie und Kinder, sie sind meine Stärke.“

Der jordanische Parlamentarier Saleh Armuti sagte hingegen laut der Onlinezeitung „Times of Israel“: „Die Freilassung dieses Helden hat uns aufgemuntert. Israel hat Verbrechen gegen viele Jordanier verübt, für die nie Rechenschaft abgelegt wurde.“ Dakamseh hat seine Tat nie begründet. Damals behauptete er, die Mädchen hätten sich beim Beten über ihn lustig gemacht. Er eröffnete das Feuer auf die Schulklasse, als er an einem Grenzstützpunkt für die jordanische Armee stationiert war. Sieben Mädchen starben, sieben weitere Israelis erlitten Verletzungen, unter ihnen eine Lehrkraft.

Husseins Geste

Der Mord ereignete sich drei Jahre nach dem israelisch-jordanischen Friedensvertrag in Naharajim. Der damalige König Hussein verurteilte die Tat und besuchte die Eltern der getöteten Mädchen, um ihnen sein Beileid auszusprechen. Dies bewegte viele Menschen in Israel sehr. Auch nach Dakamsehs Entlassung erinnerten Hinterbliebene an diese besondere Geste. Zudem gab es Entschädigungszahlungen aus Amman. In den vergangenen Jahren versuchten immer wieder Jordanier, eine vorzeitige Freilassung des Täters zu erwirken.

Von: eh

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Eine Antwort

  1. Jemand, der keinerlei Reue für seinen Massenmord zeigt, hat keine Begnadigung verdient! Schlimm, dass so einer auch noch als „Held“ glorifiziert wird! Was muss da für ein Hass auf Juden und Israelis vorliegen. Versöhnung sieht anders aus.

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