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Mirjam Pressler ist tot

Eine der erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorinnen ist tot. Mirjam Pressler, die sich besonders für die Völkerverständigung zwischen Deutschland und Israel eingesetzt hat, starb am Mittwoch.
Mirjam Pressler starb im Alter von 78 Jahren

LANDSHUT (inn) – Die Schriftstellerin und Übersetzerin Mirjam Pressler ist tot. Nach langer schwerer Krankheit starb sie am 16. Januar im Alter von 78 Jahren in Landshut.

Pressler gilt als eine der erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie übersetzte mehr als 400 Titel anderer Autoren aus dem Hebräischen, Niederländischen, Englischen und aus Afrikaans ins Deutsche. Sie schrieb mehr als 50 eigene Bücher, vor allem für Kinder und Jugendliche. In ihren Werken setzte sie sich mit der deutschen Geschichte, Kultur und der Weltliteratur auseinander. Der Holocaust oder eine harte Kindheit waren immer wieder Themen ihrer Bücher.

Ihr Verlag Beltz teilte auf seiner Internetseite mit, er „trauert um eine große Erzählerin und Freundin des Verlags, die nicht zuletzt durch ihre Übersetzungen zur internationalen Verständigung beigetragen hat“.

Erst im Dezember hat Bundespräsident Frank‐Walter Steinmeier die Schriftstellerin mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Pressler habe sich „in herausragender Weise für die Völkerverständigung insbesondere zwischen Israel und Deutschland und die Erinnerung an das nationalsozialistische Unrecht“ eingesetzt, hieß es zur Begründung.

Für ihre Arbeit erhielt Pressler dutzende Ehrungen, unter anderem den Deutschen Bücherpreis für ihr Lebenswerk (2004), die Buber‐Rosenzweig‐Medaille (2013) und den Preis der Leipziger Buchmesse als Übersetzerin (2015).

Letzter Roman erscheint im März

Mirjam Pressler wurde 1940 als uneheliches Kind einer jüdischen Mutter in Darmstadt geboren. Sie wuchs bei nichtjüdischen Eltern und danach in einem Heim auf. Nach ihrem Studium verbrachte sie ein Jahr in einem Kibbutz in Israel, anschließend lebte sie wieder in Deutschland, zuletzt in Landshut. Mehrere Jahre lang war sie mit einem Israeli verheiratet. Aus der geschiedenen Ehe gingen drei Töchter hervor.

Ihr letzter Roman „Dunkles Gold“ erscheint im März. In dem Buch spannt sie einen Bogen von den Pestpogromen im Mittelalter zu aktuellen antisemitischen Entwicklungen. Es sei „ein aufwühlender Roman von großer Wahrhaftigkeit über jüdische Identität und Antisemitismus“, heißt es beim Beltz-Verlag.

Von: dn

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