Ein aktueller interner Bericht des israelischen Sozialministeriums benennt zahlreiche Probleme im Umgang der Regierung mit auf der Straße lebenden Menschen. Einerseits gebe es eine sehr restriktive Definition der Betroffenen. Andererseits teile sich die Zuständigkeit zwischen unterschiedlichen Ministerien auf. Das führe mitunter dazu, dass sie durch das bürokratische Raster fallen. Darüber berichtet die Tageszeitung „Ha‘aretz“.
Von den rund 2.300 auf der Straße lebenden Menschen in Israel ist demnach nur etwas mehr als die Hälfte der Betroffenen (1.300) als solche anerkannt und erhält soziale Unterstützung. Es gebe eine strenge Definition von „auf der Straße lebenden Bürgern“, schreibt „Ha‘aretz“. „Nur ein kleiner Teil derjenigen Menschen, die in öffentlichen Bereichen leben, sind unter der Schirmherrschaft“ des Sozialministeriums, das sich um auf der Straße lebende Menschen kümmert. Die Definition beschränke sich auf Betroffene, „die nicht unter die Bezeichnung Minderjährige, Ältere, entlassene Gefangene und die, die von ihren Häusern entfernt wurden wegen häuslicher Gewalt“ fallen. Diese Gruppen erhielten keine Zuwendung oder nur Teilzuwendungen, heißt es in dem Bericht.
Vergangene Woche traf sich ein Unterausschuss des Ausschusses für Arbeit, Soziales und Gesundheit, um erstmals über den Umgang mit jungen Obdachlosen zu sprechen. Das Gremium beschloss, ab 2016 umgerechnet 4,5 Millionen Euro zusätzlich für die Problemlösung junger Obdachloser zwischen 18 und 25 Jahren bereitzustellen.