Die „Menschenrechtslage in den besetzten palästinensischen und arabischen Gebieten“ war am Montag Thema im UN-Menschenrechtsrat. In der Sitzung gab die Untersuchungskommission, die sich mit dem Gaza-Konflikt von 2014 befasst, einen ersten mündlichen Zwischenbericht. Die Vorsitzende Mary McGowan Davis teilte mit, der Ausschuss befasse sich mit zahlreichen angeblichen Verstößen durch alle Parteien. Er habe sein Möglichstes getan, um Zugang zu Israel, dem Gazastreifen, dem Westjordanland und Ostjerusalem zu erhalten. Doch Israel habe dem nicht stattgegeben, hieß es laut einer Mitteilung des Rates.
Hingegen hätten sich Ägypten und Jordanien bereit erklärt, mit der Kommission zusammenzuarbeiten, ergänzte McGowan Davis. Zahlreiche Zeugen und Opfer in Israel und dem besetzten palästinensischen Gebiet seien befragt worden. Zudem hätten weitere Vertreter in Genf Zeugnis abgelegt. Der Ausschuss hat den Menschenrechtsrat um mehr Zeit gebeten, weil er eine große Menge an Informationen auszuwerten habe. Seinen schriftlichen Bericht will er im Juni vorstellen.
Der Sonderberichterstatter zur Lage der Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten seit 1967, Makarim Wibisono, sprach ebenfalls in der Sitzung. Nach seiner Ansicht werfen die Heftigkeit der Zerstörung und die hohen Verluste unter der Zivilbevölkerung in Gaza ernsthafte Zweifel daran auf, dass Israel die internationalen Menschenrechte einhält.
Die Behandlung der Palästinenser in den besetzten Gebieten nimmt der Indonesier als Zustand von Unterdrückung und Demütigung eines besetzten Volkes wahr. Er äußerte tiefe Besorgnis über häufige Berichte zu exzessiver Gewalt der Besatzungsmacht im Westjordanland, fortdauerndem Siedlungsbau und der Behandlung von Palästinensern in israelischer Haft, unter denen auch Kinder seien.