JERUSALEM (inn) – Der Häuserabriss in Scheich Dscharrah hat zahlreiche internationale Reaktionen hervorgerufen. Die außenpolitischen Sprecher von Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien veröffentlichten am Mittwoch eine gemeinsame Erklärung. Darin rufen sie die israelische Regierung „nachdrücklich dazu auf, Räumungen und Abrissmaßnahmen palästinensischer Strukturen in Ostjerusalem und im C-Gebiet, die dazu beitragen, Spannungen vor Ort zu verstärken, dauerhaft zu unterlassen“. Auch der außenpolitische Sprecher der Europäischen Union, Peter Stano, äußerte sich besorgt.
Am frühen Mittwochmorgen hatten israelische Behörden den Abriss zweier Bauten veranlasst. Die Polizei verhaftete dabei 18 israelische und palästinensische Aktivisten. Grundlage für den Abriss ist ein gerichtlicher Beschluss. Demnach ist das Land von der Stadt für öffentliche Zwecke vorgesehen; unter anderem soll dort eine Schule für Kinder mit Behinderung entstehen. Die Bewohner können keine Besitzurkunden vorweisen. Doch nach deren Darstellung war es ihnen in der Zeit der jordanischen Kontrolle Ostjerusalems und nach der israelischen Eroberung 1967 nicht möglich, eine solche zu erhalten.
Erdan: Israelisches Gerichtssystem ist unabhängig
Mit dem Thema befasste sich auch der UN-Sicherheitsrat am Mittwoch in seiner Sitzung zur Lage in Nahost. Fast alle 15 Mitglieder verurteilten die Maßnahme der Israelis. Der UN-Sondergesandte Tor Wennesland erklärte, eine Maßnahme wie die Räumung von Scheich Dscharrah trage zur Hoffnungslosigkeit der Palästinenser bei und schmälere damit die Aussichten auf Frieden. Positiv hob er jedoch das neuerliche Treffen zwischen dem israelischen Verteidigungsminister Benny Gantz (Blau-Weiß) und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas (Fatah) hervor.
Der palästinensische Außenminister Riad al-Maliki (Fatah) forderte Konsequenzen gegen Israel, die über Verurteilungen hinaus gehen. Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan betonte, das israelische Gerichtssystem sei unabhängig und international angesehen. Eine Räumung könnte gleichermaßen auch eine jüdische Familie treffen.
Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield rief sowohl die Israelis wie auch die Palästinenser dazu auf, von Schritten abzusehen, die die Spannungen erhöhen. Dazu gehörten Räumungen wie in Scheich Dscharrah, aber auch Hetze und Unterstützung für Terroristen. Zugleich beklagte Thomas-Greenfield erneut, dass sich der Sicherheitsrat zu sehr auf Israel fokussiere. Die norwegische Außenministerin Anniken Huitfeldt (Arbeiterpartei) erklärte hingegen, das Gremium müsse sich wieder verstärkt mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt befassen. Huitfeldt sitzt im gesamten Monat Januar dem Gremium vor. (df)
6 Antworten
Der jüdische Moraltheologe und Philosoph Martin Buber (1878-1965) gehörte von Beginn an der zionistischen Bewegung an, wobei er sich mit Theodor Herzl und seinen Anhängern über die praktische Bedeutung und Anwendungsmöglichkeiten dieser Bewegung zeitlebens stritt. Er gehörte nicht zum Kreis der „Romantiker“, die aus taktischen Gründen glauben machen wollten, dass Palästina sich für die Gründung eines jüdischen Staates insofern eigene, als es sich angeblich um ein „Land ohne Volk“ handle, also so als hätte dieses Gebiet keine eigene Bevölkerung gehabt. Buber verwarf diese Sicht in doppelter Hinsicht: Er wollte nicht, dass mit der Gründung Israels der palästinensisch-arabischen Bevölkerung Unrecht geschehe. Außerdem hegte er eine abgrundtiefe Ablehnung gegenüber der Entstehung eines jüdischen „Nationalstaates“, da er den Nationalismus aus eigener Erfahrung ablehnte.
Als gemäßigter Zionist zeigte er vor allem infolge der Gräueltaten der Nazis Verständnis für den Wunsch vieler Juden, eine Heimstatt zu gründen, wobei er es irrelevant fand, ob so eine Staatsgründung in Uganda, im Nahen Osten oder anderswo stattfinden sollte. Für den Fall, dass dieser Staat in Palästina entstehen sollte, verlangte er eine absolute Gleichstellung des palästinensischen mit dem jüdischen Bevölkerungsteil. Das Gleichheitsprinzip wäre aus seiner Sicht absolut gültig, sollte dieses Staatswesen auch anderswo entstehen.
Der Gedanke eines „binationalen“ Staates schien ihm von Anfang an nicht nur wünschenswert, sondern auch machbar. In diesem Punkt erwies er sich nicht als zionistischer Nationalist, sondern vielmehr als aufgeklärter Weltbürger, was ihm seitens zionistischer Agitatoren heftige Anfeindungen einbrachte.
Warum sollte es? Schließlich lebten in dem Palästina der Mandatszeit Juden und Araber. Die einen dürfen bleiben( Araber) und die anderen raus (Juden). Die Geschichte der Juden hat sich in Israel ereignet, nicht im Sudan, in Uganda, in Frankreich oder in China.
Mit welchem Recht dürfen Juden nicht im Nahen Osten leben, Herr Luley?
Herr Buber in allen Ehren. Wenn in Iran, Syrien, Jemen, dem Gazastreifen und und und und… Juden ungefährdet leben können, dann können wir auch über einen „binationalen“ Staat reden. Davor ist das nur der Herrschaftsanspruch des Islam, der soweit geht, daß Juden auf dem Tempelberg nicht einmal beten dürfen. Und dann gibt es Leute, die von Menschenrechten schwafeln
Dem Juden Leo Baeck schrieb Ghandi einen Brief im 2. Weltkrieg indem er ihm vorschlug, die Juden sollen alle an einem Tag kollektiv Selbstmord begehen, das könnte evtl. aufrütteln. Auch eine Art der Endlösungsunterstützung. Manche Leute kapieren nie etwas.
Nicht nur die Juden sollten in arabischen Ländern frei leben können, auch die Palästinenser. Aber nach wie vor werden sie bei ihren arabischen Brüdern wie Dreck behandelt. In Flüchtlingslager gepfrecht, Ausbildung nicht erwünscht und wenn sie es doch geschafft haben, können sie den Großteil der Berufe nicht ausüben.
Aber da schweigen die BDS-Aktivisten. Warum sollte man sich auch um diese Palästinenser kümmern. Ist genau der Antisemitismus dieser von Grund auf verlogenen Gruppe. Die Palästinenser sind ihnen egal, wenn nicht Israelis darin verwickelt sind. Und das zeigt, wie diese „Menschen“ ticken. Es geht einzig und allein um die Auslöschung des Staates Israel. Und die Vernichtung des jüdischen Volkes. Ganz im Sinne von vor 80 Jahren. Es ist eine Schande, wenn man dies unterstützt.
Noch eine Info: BDS, die angeblich für die Palästinenser sind, handeln genauso wie die Apartheidsregierung in Südafrika. Einschüchtern, fertigmachen. Auch Palästinenser. Der pal-jord. Rapper Emsallan wird von dieser Truppe fertiggemacht, seit er es gewagt hat in Israel aufzutreten. Einschüchterung, Drohungen. Die Karriere zerstören, das einzige das dieser ideologisch vollkommen kaputte Truppe hinbekommt.
Betroffen von der Einschüchterung sind auch Künstler wie Neta Elkayam oder Aziz Maraka. Nichts anders als Judenhass steht hinter dieser Apartheidbewegung steht. Sieht man auch, wenn Rogers auf seinen Konzerten ein aufblasbares Schwein aufhängt und Jude drüber schreibt. Jeder der diese Bewegung unterstützt, sollte sich in Grund und Boden schämen für die braune Gülle, die hier verschüttet wird.
In dem Moment, in dem Ansprüche formuliiert werden, die mit den kapitalistischen Eigentumsvorgaben nicht kompatibel sind kann ein Gericht nur nach den staatlichen Gesetzen – die ganz einfach auf Besitzverhältnisse zutreffen, nur nach diesen Kriterien entscheiden. Das jede dabei entstehende soziale Härte dann mit dem Deckmäntelchen des „Rassismus“Vorwurfs (von BDS und Co) bekleidet wird, liegt auf der Hand.
Wenn ein vererbbarer Flüchtlingsstatus konstruiert wird (wie ihn ausser den Palästinensern nur deutsche (neonazistische) Vertriebenenverbände beansprucht haben – so steht diese Begründung ebenso allen Juden zu. Das Territorium der Stämme Israels ist ebenso im Alten Testament dokumentiert, wie die Tatsache, das der jüdische Glaube älter ist als sämtliche christlichen und muslimischen Religionsvarianten und das Rückkehrrecht kann dann auch unendliche Generationen betreffen.