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Mehr staatliche Förderung für Yad Vashem

Die Zahl der Holocaustüberlebenden nimmt ab. Auch deshalb erhöht Israel die Unterstützung für die Gedenkstätte Yad Vashem. Der Zeitpunkt der Abstimmung ist bewusst gewählt.
Von Israelnetz
Die Halle der Namen in Yad Vashem erinnert an einzelne Opfer des Holocaust

JERUSALEM (inn) – Der Staat Israel unterstützt die Jerusalemer Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in diesem Jahr zusätzlich mit umgerechnet rund 8,1 Millionen Euro. Das entschied die Regierung am Sonntag in der wöchentlichen Kabinettssitzung. Nach Aussage von Premierminister Naftali Bennett (Jamina) wurde für die Abstimmung bewusst ein Termin kurz vor dem Internationalen Holocaust-Gedenktag gewählt. Dieser ist am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau.

Weiter sagte Bennett laut der amerikanischen Nachrichtenseite „Algemeiner“: „Die Geschichte hat uns eine existenzielle Rolle auferlegt: die Welt an den Holocaust unseres Volkes zu erinnern und diejenigen zu bekämpfen, die unser Recht auf Existenz im Staat Israel in Frage stellen. Wir als Regierung teilen auch die Verpflichtung, zu gewährleisten, dass Yad Vashem die Erinnerung an den Holocaust im Land und in der Welt bewahrt.“

Bennett hatte den Vorschlag gemeinsam mit Außenminister Jair Lapid (Jesch Atid) und der Ministerin für soziale Gleichheit Meirav Cohen (Jesch Atid) eingereicht. Letztere sprach von der Pflicht, in die Dokumentation der Scho’ah zu investieren, damit so etwas nie wieder passiere: „Eines unserer Hauptziele im kommenden Jahr ist, die Ressourcen zu erhöhen, um Beweismaterial von den Holocaustüberlebenden zu sammeln, da wir nicht mehr viel Zeit zum Handeln haben, weil diese Generation verschwindet.“

Der Regierungschef bezeichnete die Entscheidung als „Teil des letzten Willens und Testaments der sechs Millionen und vor allem eine Botschaft an die Überlebenden, die Angehörigen und die gesamte Welt: Israel wird nicht vergessen und wird alles in seiner Macht Stehende tun, um die Erinnerung zu wahren“. Das Kabinett habe zudem Gelder für den Kampf gegen anti-israelische Boykottbestrebungen bewilligt, ergänzte Bennett. Auch diese seien ein Ausdruck von Antisemitismus.

Yad Vashem lädt zum virtuellen Gedenken ein

Anlässlich des Jahrestages hat Yad Vashem eine virtuelle Gedenkwand eingerichtet, die auch einen deutschen Bereich hat. Interessierte können sich dort registrieren lassen. Dadurch verknüpfen sie sich mit einem Opfer der Judenvernichtung, um sich mit dessen Geschichte zu befassen und speziell dieses Menschen zu gedenken.

Eine neue Onlineaustellung in englischer Sprache befasst sich mit Juden, die eine neue Identität annahmen, um der Vernichtung zu entgehen. Sie stellt Verfolgte aus verschiedenen Ländern vor. Unter anderem erfahren Nutzer etwas über das Schicksal einer aus Ungarn stammenden Familie in Berlin. (eh)

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