Ein Soldat schüttet einem anderen Bleiche über den Kopf, ein Kommandeur zwingt seine Soldaten, bis zum Erbrechen Wasser zu trinken, ein Arzt rät seinem Patienten, Selbstmord zu begehen: Der zwischenmenschliche Umgang in der Armee ist rau. Im Jahr 2013 sind 7.158 entsprechende Beschwerden eingegangen, im Vorjahr waren dies noch 6.861. 58 Prozent der Beschwerden wurden als gerechtfertigt bewertet. Das berichtet der zuständige Generalmajor Jitzchak Brick.
Die meisten Vorfälle, 39 Prozent, fanden zwischen Befehlshabern und ihren Untergebenen statt. 14 Prozent der Beschwerden kamen aus dem medizinischen Bereich, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Brick monierte in seinem Bericht außerdem die schlechten Bedingungen, unter denen Soldaten Dienst leisten. 6 Prozent der Beschwerden gehen in diese Richtung. Brick besuchte daraufhin die Militärbasen auf den Golanhöhen und fand dort beschädigte Fußböden, löchrige Wände und Dächer sowie freiliegende Stromleitungen vor. Auch die hygienischen Bedingungen sind schlecht: Es gibt überlaufende Klärgruben und zu wenig Toiletten und heißes Wasser. Pilz und Schimmel sind verbreitet.