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Mehr Frauen in der Knesset und in Stadträten

Langsam aber sicher wächst der Anteil der Frauen im israelischen Parlament. Einen echten Durchbruch gibt es jedoch nicht. Ein Blick über die Grenze zeigt positive Entwicklungen im Libanon.
In den vergangenen sieben Jahren belief sich der Anteil der Frauen im israelischen Parlament auf durchschnittlich rund 24 Prozent (Archivbild)

JERUSALEM (inn) – Der Anteil der Frauen, die für die Knesset kandidieren, hat sich zwischen der 16. und der 23. Knesset von 15 auf 30 Prozent verdoppelt. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Informations- und Forschungszentrums der Knesset hervor. Veröffentlicht wurde dieser anlässlich des internationalen Weltfrauentages, der am Sonntag begangen wurde. Die derzeitige Knesset ist allerdings seit 2009 die erste, in der keine Fraktion von einer Frau geführt wird.

Wie die Tageszeitung „Ha’aretz“ berichtet, sind in der neu gewählten Knesset, die noch vereidigt werden muss, unter den 120 Abgeordneten 30 Frauen. Das ist der bislang größte Anteil von Frauen, die direkt ins Parlament gewählt wurden. Die 20. Knesset (2015 bis 2019) hatte zwar einen Höchststand von 37 Frauen erreicht, allerdings nur, weil im Laufe der Jahre einige Männer zurückgetreten und dadurch Frauen nachgerückt waren. In der ersten Knesset 1949 waren 11 der Abgeordneten weiblich. Das entsprach einem Anteil von neun Prozent.

An die Spitze der Knesset hat es bisher nur einmal eine Frau geschafft: Dalia Itzik war von 2006 bis 2009 Präsidentin des Parlaments.

Mehr Bürgermeisterinnen

Erhöht hat sich dem Bericht zufolge der Anteil der Frauen, die in Stadträten tätig sind. Er stieg von 14 Prozent im Jahr 2017 auf 17,6 Prozent in diesem Jahr. Der Anteil der Bürgermeisterinnen erhöhte sich in demselben Zeitraum ebenfalls – von 2 auf 5,4 Prozent. Die Ortschaft mit den meisten Frauen im Stadtrat (57 Prozent) ist Metula an der libanesischen Grenze. Unter den Großstädten liegt Bat Jam mit 44 Prozent an der Spitze. In Tel Aviv machen Frauen im Stadtrat 32 und in Jerusalem 19 Prozent aus.

Kleine Fortschritte für Frauen in einigen arabischen Ländern

Auch in mehreren arabischen Ländern wächst langsam der Anteil der Frauen, die in der Politik vertreten sind. Am auffälligsten sei dies im Libanon zu beobachten, wie das US-amerikanische Nachrichtenportal „The Media Line“ feststellt. Von den 20 Ministern der am 21. Januar gebildeten Regierung sind sechs weiblich. Unter ihnen ist Seina Akar, die erste Verteidigungsministerin und stellvertretende Premierministerin in der arabischen Welt.

In Bahrain wurde 2019 Fawsia Sainal als erste Frau zur Vorsitzenden des Parlaments ihres Landes gewählt. Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate und Emir von Abu Dhabi, Chalifa Bin Sajed al-Nahjan, ordnete Ende 2018 an, dass die Hälfte der Abgeordneten Frauen sein müssen. Die Quote wurde erfüllt.

In Ägypten haben derzeit acht Frauen einen Ministerposten inne. Erstmals ist dort eine Frau stellvertretende Justizministerin. Saudi-Arabien ernannte 2019 mit Prinzessin Rima Bint Bandar Bin Sultan erstmals eine Frau als Botschafterin für die USA.

Von: dn

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