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Massiver Raketenangriff aus dem Gazastreifen

GAZA / SDEROT (inn) – Palästinenser haben seit Mittwochnachmittag vom Gazastreifen Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Es ist der schwerste Angriff auf Israel seit der „Operation Wolkensäule“ im November 2012. Israel erwiderte den Beschuss mit Militäroperationen im Gazastreifen.
Seit Mittwochnachmittag steht der Süden Israels unter massivem Raketenbeschuss. (Archivbild)

Nach Armeeangaben schlugen seit Mittwochnachmittag mehr als 60 Raketen auf israelischem Territorium ein. Das Abwehr-System „Eisenkuppel“ fing drei Geschosse ab. Die Angriffe setzten sich am Donnerstagmorgen fort. Um 11 Uhr Ortszeit meldete die Armee, Terroristen hätten „einige Raketen“ auf die Küstenstädte Aschdod und Aschkelon abgefeuert. Berichte über verletzte Personen in Israel gibt es nicht.
Israel reagierte auf den Beschuss mit Artilleriefeuer auf zwei Gebiete im Norden und im Süden des Gazastreifens sowie mit Luftangriffen auf 29 Orte, von denen die Raketenangriffe ausgehen. Der Sprecher der Armee Peter Lerner sprach von einer „genauen und schnellen Vergeltung“. Das Militär habe Infrastruktur beschossen, die der Vorbereitung derartiger Angriffe diente.

Racheakt vermutet

Zu dem Raketenfeuer bekannte sich die Terror-Organisation „Islamischer Dschihad“. Die israelische Armee gab jedoch an, dahinter stecke letztlich die islamistische Gruppierung Hamas. Es handelt sich um den schwersten Angriff auf Israel seit der Militäroperation „Wolkensäule“ im November 2012, mit der Israel damals auf massiven Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen reagierte.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu kündigte weitere Gegenschläge an. „Wir werden weiterhin all diejenigen treffen, die uns angreifen wollen. Wir werden gegen sie mit großer Macht vorgehen“, sagte er am Mittwoch laut Mitteilung seines Büros. Er vermutet, der Angriff auf Israel sei eine Antwort auf die Tötung dreier Terroristen durch die israelische Luftwaffe am Dienstag im Gazastreifen (Israelnetz berichtete).

Lieberman: Gazastreifen einnehmen

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban Ki-Moon bedauert die Angriffe. Er rief in einer Stellungnahme alle Akteure zu größtmöglicher Zurückhaltung auf, damit die Lage nicht stärker eskaliere und die Region nicht destabilisiert würde.
Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman forderte im israelischen Fernsehen, den 2005 geräumten Gazastreifen erneut einzunehmen. „Nach so einem Angriff gibt es keine andere Alternative als die Wiedereroberung des Gazastreifens“, sagte er laut dem israelischen Nachrichtenportal „Arutz Scheva“.
Auch der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier verurteilte die Angriffe. „Die Rechnung der Verantwortlichen für diese terroristischen Akte, so den schwierigen und immer noch fragilen Friedensprozess zu torpedieren, darf nicht aufgehen“, hieß es in einer Pressemitteilung des Auswärtigen Amtes. Steinmeier bekräftigte seine Unterstützung für die Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern, die derzeit in einer „schwierigen Phase“ seien.
Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas verurteilte die Militäraktion Israels. Er forderte ein Ende der „israelischen Militäreskalation im Gazastreifen“. Gegen die Raketenangriffe auf Israel wandte er sich laut des Nachrichtenportals „Arutz Scheva“ nicht.

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