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Marvel entfernt israelische Superheldin aus Film

Eigentlich sollte im neuen Superheldenfilm „Captain America“ von Marvel erstmals eine israelische Superheldin mitspielen. Doch nach Protesten von Israelgegnern hat das Filmstudio alle Bezüge zu Israel von der Figur entfernt.
Von Jörn Schumacher

Im neuen Actionfilm „Captain America: Brave New World“, der im Februar 2025 in den Kinos startet, war eigentlich eine israelische Superheldin geplant. Die Heldin mit dem Namen Sabra kam erstmals 1980 in einem Comicheft als israelische Antwort auf Captain America vor. Ihr richtiger Name ist Ruth Bat-Seraph, ihre Superkräfte: sie ist stark und schnell, sie kann Gewehrsalven abwehren, und wird sie doch einmal verletzt, heilen ihre Wunden viel schneller als bei normalen Menschen. Sie kann zudem andere Personen mit ihrer Lebensenergie aufladen.

Da sie ehemalige Mitarbeiterin des israelischen Geheimdienstes Mossad ist, verfügt sie zudem über entsprechende Kampffähigkeiten. Ihre Superheldenuniform zeigt einen Davidstern. „Sabra“ ist ein hebräischer Begriff für jemanden, der in Israel geboren wurde.

Die israelische Schauspielerin Schira Haas verkörpert in dem Film die israelische Superheldin. Das teilte Marvel im September 2022 mit. Die 1995 in Israel geborene Schauspielerin wurde bekannt als Ruchama Weiss in der Netflix-Serie „Shtisel“. Zu sehen war sie außerdem 2020 in der Miniserie „Unorthodox“ der deutschen Regisseurin Maria Schrader.

„Gewalt gegen Palästinenser wird gutgeheißen“

Kurz nach der Ankündigung des Actionfilmes tauchte der Hashtag #CaptainApartheid in den sozialen Medien auf. Der Film verherrliche die israelische Armee und die Polizei. Gewalt gegen Palästinenser werde gutgeheißen, schrieb etwa das „Institute for Middle East Understanding“, eine pro-palästinensische Organisation mit Sitz in den USA.

Kritik löste auch die Tatsache aus, dass die Superheldin Sabra heißt. Für israelische Juden kann ein Sabra eine in Israel geborene Person sein, Sabra ist aber auch der Name eines Flüchtlingslagers im Libanon, in dem eine christliche Miliz vor 40 Jahren Hunderte Palästinenser massakrierte, während israelische Truppen zusahen.

Aus der Israelin wurde kurzerhand eine Russin

Wie nun bekannt wurde, möchte Marvel nicht mehr, dass im Film ein Bezug zu Israel sichtbar wird. Das geschieht offenbar als Reaktion auf die Boykottaufrufe gegen israelische Unternehmen und Juden, die sich nach dem Beginn des anhaltenden Krieges zwischen Israel und Hamas im Oktober noch verstärkten. Wie die Nachrichtenseite „The Algemeiner“ berichtet, haben Unterstützer der Boykott-Bewegung „Boykott, Desinvestition und Sanktionen“ (BDS) seit der Film-Ankündigung versucht, Marvel dazu zu bringen, Haas aus dem Film zu streichen.

Laut der neuen Inhaltsangabe des Films, die Marvel veröffentlichte, hat Haas‘ Charakter nun keinerlei Verbindung zu Israel mehr, und ihr Name Sabra wird nicht verwendet. Ihr Hintergrund als israelische Agentin wurde ebenfalls geändert, sie ist jetzt eine „Schwarze Witwe“ mit russischer Herkunft. Es scheint auch so, als habe die Figur nun nicht einmal mehr Superkräfte. „Neu in der Besetzung ist Schira Haas, die als Ruth Bat-Seraph einsteigt“, heißt es in der Zusammenfassung von Marvel. „Ruth, eine ehemalige Schwarze Witwe, ist heute eine hochrangige US-Regierungsbeamtin, die das Vertrauen von Präsident Ross genießt.“

Empörte Reaktionen

Der Schauspieler Anthony Mackie, der im Film mitspielt, postete bei Instagram den neuen Trailer, und in den Kommentaren beschwerten sich viele Menschen, dass Sabra abgeändert wurde, nur weil sie Jüdin oder Israelin sei. „Bringt Sabra zurück!!“, schrieb ein pro-israelischer Unterstützer als Antwort. Ein anderer merkte an: „Sabra ist eine besondere Figur, es steht euch nicht zu, sie zu ändern. Nicht 44 Jahre, nachdem sie erschaffen wurde. Lasst sie sie selbst sein.“

Eine Nutzerin empörte sich: „Schämt euch, dass ihr versucht, das Jüdische aus der Figur Sabra zu verbannen. Ich bin so verdammt sauer, weil ich jeden Marvel-Film gekauft habe.“ „Sabra ist Israelin, nicht Russin!“, schrieb ein anderer.

Vor wenigen Tagen veröffentlichte Marvel den ersten Trailer zum Film. Darin ist Haas als Ruth Bat-Seraph nur Millisekunden zu sehen. Vor allem zeigt er die Hauptfiguren: Anthony Mackie, Harrison Ford, Sebastian Stan und Giancarlo Esposito („Breaking Bad“). Der jüdisch-stämmige Harrison Ford spielt den US-Präsidenten Thaddeus Ross, Esposito den Bösewicht. „Captain America: Brave New World“ kommt am 14. Februar 2025 in die Kinos.

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11 Responses

  1. Und wieder einmal wird alles, was jüdisch ist, boykottiert, entfernt, ausradiert. Ob Studenten, Künstler, Sportler, Entwickler, alles jüdische muss entfernt werden.
    In diesem Fall doch lieber Russe als Israeli, auch wenn Russland Kriegstreiber ist. Alles, nur nicht Israel. Was für eine vernichtende Einstellung.

    Die Filmheldin hat nun keine Superkräfte mehr. Die wünsche ich der IDF, damit die Hamas ordentlich geschwächt wird.

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  2. Diese Art Filme sind nun wirklich nicht meins, aber die Schnelligkeit, mit der Marvel vor Israel-Hassern in die Knie geht, ist mehr als bedenklich. Die Feigheit der westlichen Welt wird uns noch teuer zu stehen kommen. Schabbath Schalom; gut Schabbes

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  3. Es ist erneut bitter zu erfahren, dass in allen Lebensbereichen gegen Israel und alles Jüdische vorgegangen wird. Wann endet diese Zeit ?! Wie schlimm wird es in naher Zukunft noch ?! Gibt es nur noch wenige vernünftige Menschen weltweit ?! Es ist eine bittere Zeit, wann kommt eine bessere, Israel-freundliche Zeit ?!
    Wir leben nicht in der Zeit des Römers Titus, wir leben in der Zeit, in der Gott Israel wieder aufbaut.
    Ich habe keine so schreckliche Zeit erwartet, ich wähnte das Schlimmste in der Vergangenheit, aber momentan wird alles finster. Wir müssen auf das 42.Kapitel des Buches Hiob warten, es wird ein gutes Ende für Israel geben, doch momentan ist alles traurig.

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  4. Israel muss nur das machen was für Israel gut ist. Die Weltgemeinschaft ist verlogen und Isralfeindliche Kräfte setzen sich durch. Dann muss man auf Meinung solche Leute pfeifen.

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  5. Feiglinge! Ab sofort boykottieren wir Marvel Spielsachen und Kinderbekleidung. Eine Russin jetzt. BDS leistet ganze Arbeit. Schlimmer wie Nazis. Shabbat Shalom

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  6. Naja, am liebsten wünscht man die Juden als Opfer- (da kann sich z.B. Deutschland als Gedenkweltmeister aufspielen). Juden (eben auch ein dezidiert jüdische Superheroine Sabre), die sich wehren+sich nicht alles gefallen lassen-so sieht es auch aktuell aus- werden weltweit mehr gehasst als geliebt. Es geht ums Geschäft. Israel steht für diese starke Seite-dazu braucht es kein Marvel.

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    1. Der Hass auf alles Jüdische vergreift sich inzwischen auch an Toten. Ich erinnere an dieSchmierereien am Mahnmal für die Schoah in Paris, den Vandalismus gegen eine Gedenkstatue für Anne Frank in Amsterdam und manches andere, was die Medien so beiläufig erwähnen.

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  7. Ich finde es erschreckend welchen Einfluss diese sogenannte “ pro palestina“ community inzwischen überall hat. Dieser offensichtliche Antisemitismus, Hass auf Israel und alles Jüdische, erinnert mich an dunkle Zeiten. Anscheinend nichts aus der Geschichte gelernt.

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  8. „Sabra ist Israelin, nicht Russin!“

    Nein, Sabra ist werden Israelin noch Russin sondern eine fiktive Gestalt in einer fiktiven Geschichte. Es gibt keinen Grund sich darüber derart aufzuregen.

    „Ich bin so verdammt sauer, weil ich jeden Marvel-Film gekauft habe.“

    Sie kann die Filme ja wieder verkaufen. Der Kauf eines Films führt nicht dazu, ein Mitspracherecht über den Inhalt zukünftiger Filme zu bekommen.

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