Marshallinseln verklagen Israel

DEN HAAG (inn) – Die Marshallinseln haben neun Atommächte vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag verklagt – darunter auch Israel. Sie werfen den Staaten vor, ihren Pflichten zur Abrüstung nicht nachzukommen.
Pilzwolke nach dem Test der Wasserstoffbombe "Bravo" 1954 auf dem Bikini-Atoll.

Die am Donnerstag eingegangene Klage der Inselgruppe richtet sich neben Israel gegen die USA, Russland, Frankreich, Großbritannien, Pakistan, Indien, China und Nordkorea. Keines der Länder wurde vorab über die Klage informiert, berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“.
In der Anklage heißt es, die Atommächte modernisierten ihr Atomwaffenarsenal, anstatt über eine Abrüstung zu verhandeln. Auch wenn Israel, Indien, Pakistan und Nordkorea dem Atomwaffensperrvertrag von 1968 nicht angehörten, seien sie durch internationales Recht zur Abrüstung verpflichtet.
David Krieger, ein Berater der Regierung der Marshallinseln, sagte im Blick auf die Klage: „Ich persönlich sehe das als eine Art David gegen Goliath.“ Er hoffe, dass sich weitere Staaten an den rechtlichen Schritten beteiligten. Der marshallesische Außenminister, Tony de Brum, teilte mit: „Unser Volk hat den katastrophalen und irreparablen Schaden dieser Waffen erlitten und wir geloben, dafür zu kämpfen, dass niemand mehr auf dieser Erde erneut diesen Gräueltaten ausgesetzt wird.“
Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die USA auf den im Pazifik gelegenen Marshallinseln zwölf Jahre lang zahlreiche Atomtests durchgeführt. Einige Atolle sind dadurch unbewohnbar geworden.

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