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Manhattan: Massenprotest gegen Einberufung von Haredim

NEW YORK (inn) – Zehntausende ultra-orthodoxe Juden haben am Sonntag im New Yorker Stadtbezirk Manhattan gegen Israels Entscheidung protestiert, Ultra-orthodoxe in die Armee einzuberufen. Sie sehen darin einen Eingriff in die Religionsfreiheit.
Anhänger der anti-zionistischen Satmar-Bewegung – die meisten von ihnen leben in New York. (Archivbild)

Die Organisatoren sprachen von 20.000 bis 30.000 Teilnehmern. In einigen Medien wurde von rund 100.000 Demonstranten berichtet. Die New Yorker Polizei stellte nach Angaben der jüdisch-amerikanischen Zeitung „The Forward“ keine eigenen Schätzungen bereit.
An dem Protest beteiligten sich etwa 2.000 Rabbiner. Gesichert wurde die Veranstaltung von fast 300 Polizisten. Die meisten Demonstranten gehörten Gruppierungen der „Satmar Hasidim“ an, einer anti-zionistischen Strömung innerhalb der ultra-orthodoxen Gemeinschaft. Die Demonstranten seien geeint aufgetreten und hätten ihre sonst zahlreichen Differenzen beiseite gelegt, heißt es in dem Bericht weiter.
Die Organisatoren seien außerdem bemüht gewesen, jegliche anti-zionistischen Äußerungen zu unterbinden. Wiederholt forderten Redner auf einer Bühne die Teilnehmer dazu auf, Plakate mit entsprechenden Parolen gegen den Staat Israel nicht zu zeigen.
Ya‘akov Shapiro, ein Sprecher der Satmar-Gemeinschaft, sagte gegenüber „The Forward“, obwohl er selbst anti-zionistisch sei, sei das Ziel des Protests, eine Einberufung der ultra-orthodoxen Juden, Haredim genannt, zu verhindern. Dadurch sollten Israels „Jeschivot“ (Torahschulen) gerettet werden. „Der Grund, warum wir 2.000 Jahre und länger überlebt haben, liegt bei diesen Jeschivot.“ Ohne diese Torahschulen gehe Israel als Volk unter.
Der Rat der Rabbiner von Amerika, der die Hauptrichtung des orthodoxen Judentums vertritt, verurteilte die Demonstration bereits vor ihrem Beginn. In einer Stellungnahme kritisierte er den Protest als anti-israelisch. Rabbiner Mark Dratch, Vizepräsident des Rates, forderte alle Juden, ob sie orthodox seien oder nicht, dazu auf, „ihre Bemühungen zu verstärken und ihren amerikanischen Mitbürgern ihre Verbindung zum jüdischen Staat und dessen zentrale Position in ihrem Denken nahezubringen, selbst wenn sie Fehler bei bestimmten Positionen seiner Regierung aufdecken, wie das bei der Politik jeder wirklichen Demokratie vorkommt“.

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