Rasak, seine Frau und mehrere Minister reisten über den Rafah-Grenzübergang von Ägypten in den Gazastreifen ein. Dort wurden sie vom Premierminister der Hamas-Regierung, Ismael Hanije, empfangen. Vor Journalisten teilte Rasak mit: „Wir glauben an den Kampf des palästinensischen Volkes. Es wurde so lange unterdrückt und geknechtet.“ Er forderte die Palästinenser außerdem auf, sich zu versöhnen.
Während seines Aufenthaltes besuchte Rasak unter anderem eine Universität, Regierungsbüros und die Familie des von Israel getöteten Hamas-Militärchefs Ahmed al-Dscha‘abari. Die Ehefrau des Premierministers, Rosmah Mansor, gab bei einer Visite im Abdul-Asis-al-Rantisi-Krankenhaus in Gaza bekannt, ihr Land werde 800.000 Dollar für zwei Hilfsprojekte in dem Gebiet spenden.
Abbas verurteilt Besuch
Aus dem Büro des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas hieß es unterdessen, der Besuch schade der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) und fördere die Kluft zwischen den Parteien Hamas und Fatah. Der Präsident lehne den Besuch ab und verurteile ihn. Dieser diene nicht den palästinensischen Interessen. Weiter hieß es: „Dieser Besuch dient außerdem den Plänen, Jerusalem zu trennen vom Staat Palästina, den die ganze Welt am 29. November 2012 anerkannt hat.“
Die PA warf der malaysischen Regierung vor, sie im Blick auf die Reise ihres Premiers in die Irre geführt zu haben. Rasak habe Abbas angerufen und ihm mitgeteilt, dass er den Palästinensern im Gazastreifen und im Westjordanland humanitäre Hilfe zukommen lassen werde. Zudem habe er um ein Treffen mit Abbas in Kairo gebeten. Von dem Besuch Rasaks im Gazastreifen sei die PA völlig überrascht worden. Das berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Staatsoberhäupter hatten es seit 1999 vermieden, in den Gazastreifen zu reisen. Den ersten Besuch seitdem machte im Oktober 2012 der Emir von Katar, Scheich Hamad Bin Chalifa al-Thani. Der „Jerusalem Post“ zufolge plant der tunesische Präsident Munsaf Marsuki, den Gazastreifen im Februar zu besuchen.