GAZA (inn) – Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden wollen den bewaffneten Kampf gegen Israel fortsetzen – auch wenn sich der neu gewählte Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, mit Israels Premier Ariel Scharon treffen sollte. Das sagte ein ranghoher Kommandeur der Terrorgruppe im nördlichen Gazastreifen, Abu Mussab, dem aktuellen Dienst der Tageszeitung „Jediot Aharonot“.
„Wir begreifen, dass in der gegenwärtigen Situation und trotz ihrer Reden die Israelis nicht an Frieden interessiert sind“, bemerkte Abu Mussab im Zusammenhang mit dem Rückzugsplan. „Die Juden haben gegen die Propheten gekämpft, und es ist bekannt, dass sie jeden Vertrag brechen und man ihnen und dem, was sie sagen, nicht trauen kann. Als Beweis: sie fahren auch in diesen Tagen fort, gezielt zu töten, auch Kinder, und Häuser zu zerstören. Unsere Aktionen sind generell eine Reaktion auf die israelischen Verbrechen.“
Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden würden den Kampf fortsetzen, „solange sich ein Soldat auf unserem Land befindet“, so Abu Mussab. „Bis wir unser Land vom letzten Besatzer befreien, werden wir nicht aufhören. Wir werden kämpfen bis zu unserem letzten Blutstropfen, bis wir, so Allah will, im Paradies den Rais Arafat treffen.“
Dass der geplante Rückzug der Israelis aus dem Gazastreifen in die Tat umgesetzt wird, glaubt Abu Mussab nach eigenen Angaben nicht, weil Israel keinen Frieden wolle. „Es hat keine Entspannung von israelischer Seite gegeben“, sagte Abu Mussab. „Außerdem kämpfen wir gegen Ungläubige, und unser Prophet und unsere Religion gebieten uns, bis zur Befreiung unseres Landes gegen die jüdischen Ungläubigen zu kämpfen – bis zur Befreiung des besetzten Landes Palästina von 1967, und auch dessen, was 1948 besetzt wurde.“
Diese Auffassung gehöre zum Parteiprogramm der Fatah – auch wenn Jasser Arafat selbst die entsprechenden Paragraphen gestrichen habe, als er den Staat Israel anerkannte. „Auch Israel hat alle Verträge annulliert, die unterschrieben wurden“, erklärte Abu Mussab. „Die Israelis haben in der Tat die Oslo-Verträge und alle Verträge, die nach ihnen kamen, aufgehoben und gebrochen. Sie setzen den Krieg gegen das palästinensische Volk fort. Deshalb müssen wir weiter gegen sie kämpfen.“