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Lungenkrebs: Ex-Minister Gideon Esra gestorben

JERUSALEM (inn) - Der frühere israelische Umweltminister Gideon Esra ist tot. Der Kadima-Abgeordnete starb am Donnerstag im Alter von 74 Jahren an Lungenkrebs.

Gideon Esra wurde am 30. Juni 1937 in Jerusalem geboren. Von 1962 bis 1995 arbeitete er für den Inlandsgeheimdienst Schabak. 1996 wurde er für den Likud ins israelische Parlament gewählt. Unter Ariel Scharon wurde er 2003 Kabinettsmitglied, zunächst ohne Geschäftsbereich, später als Tourismusminister. Im folgenden Jahr übernahm er das Amt des Ministers für innere Sicherheit von Zachi Hanegbi, der wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten war.

Nach der Kadima-Gründung durch Likud-Chef Scharon wechselte auch Esra die Partei. Er wurde 2006 Umweltminister in Ehud Olmerts Regierung. Diesen Posten hatte er inne, bis der Likud-Vorsitzende Benjamin Netanjahu im März 2009 zum neuen Premierminister gewählt wurde.

Esra war 55 Jahre lang ein starker Raucher. 2010 erkrankte er an Lungenkrebs. Das letzte Jahr seines Lebens widmete er einer Kampagne, die auf die Gefahren des Rauchens aufmerksam machen sollte, schreibt die Tageszeitung "Yediot Aharonot".

Regierungschef Netanjahu würdigte den Einsatz des verstorbenen Politikers für den jüdischen Staat: "Gideon hat Israel sein ganzes Leben lang gedient. Sein Beitrag zur Sicherheit des Staates war bedeutsam. Er wird größtenteils wegen seiner geheimen Natur ein Rätsel bleiben."

Der kürzlich gewählte Kadima-Chef Schaul Mofas sagte: "Gideon stand immer für seine Grundsätze und Werte auf. Er kam sogar in die Knesset, als sich sein Gesundheitszustand verschlechterte. Bis zu seinem letzten Tag war er an der Arbeit beteiligt."

Nachfolger unterstützt Große Koalition

Esras Nachfolger in der Knesset wird der Druse Akam Hasson. Er war der einzige Bürgermeister der Stadt Karmel bei Haifa, die von 2003 bis 2008 die beiden drusischen Ortschaften Dalijat al-Karmel und Isfija verband. Mittlerweile sind die Dörfer wieder selbständige Kommunen. Hasson ist Präsident des Karmel-College. Bei den beiden jüngsten Wahlen zum Kadima-Vorsitz hat er sich für Mofas starkgemacht. Esra hatte sich hingegen auf die Seite der Konkurrentin Zippi Livni gestellt.

Gegenüber der "Jerusalem Post" lobte Hasson die Entscheidung seines Parteichefs, sich Netanjahus Koalition anzuschließen: "Die arabischen Parteien haben all diese Jahre einen Fehler gemacht, indem sie in der Opposition blieben und nicht der Koalition beitraten, wo sie ihrer Wählerschaft besser dienen könnten. Nur Kadima kann dem drusischen Sektor wirklich helfen."

In der Knesset sind nun sechs Drusen – so viele wie noch nie zuvor. Auch die Zahl der nichtjüdischen Abgeordneten hat mit 16 einen neuen Rekordwert erreicht: Neben den Drusen kann das israelische Parlament zwei Beduinen und acht Araber vorweisen.

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