Bei dem Gespräch der beiden Außenminister ging es vor allem um die Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern. "Die Lage ist sehr kompliziert, wenn man auf den israelisch-palästinensischen Konflikt kommt", sagte Livni anschließend vor Journalisten. "Aber dennoch gibt es neue Gelegenheiten. Die Bildung der neuen palästinensischen Regierung gibt uns Hoffnung, und wir müssen zusammenarbeiten." In der Notstandsregierung, die Palästinenserchef Mahmud Abbas eingesetzt hat, ist die radikal-islamische Hamas nicht mehr vertreten.
Benaissa trat nicht vor die Presse. Doch er gab Livni für die Kameras die Hand, berichtet die "Jerusalem Post". Im Hintergrund packten Mitglieder der israelischen Delegation goldene Füller aus mit der Bemerkung, sie hätten die Stifte von den Marokkanern erhalten.
Die israelische Ministerin sprach von der "wichtigen Rolle", die Marokko in der Arabischen Liga spiele. Israel und gemäßigte arabische Länder teilten gemeinsame Interessen. "Wir haben dieselben Sorgen, wir sind denselben Bedrohungen ausgesetzt, und deshalb wollen wir einen Prozess sehen, damit wir uns vorwärtsbewegen können."
Etwa 500.000 Israelis haben ihre Wurzeln in Marokko. Das entspricht ungefähr zehn Prozent der Bevölkerung.