Nach dem Treffen traten beide Politiker gemeinsam vor die Presse. Støre sprach von einer fruchtvollen Zusammenkunft und zwei Stunden guter Gespräche unter vier Augen. Er sei froh, dass beide Staaten durch solche Treffen ihre bilateralen Beziehungen voranbringen könnten.
„Norwegen und Israel haben eine tiefverwurzelte Freundschaft zwischen ihren Völkern und zwischen ihren Regierungen. Wir haben zahlreiche gemeinsame Interessen, die wir diskutieren und anpacken müssen. Und ich glaube, wir sind auch in der Lage, in einer offenen und transparenten Art mit unseren Unstimmigkeiten umzugehen. Es gibt Differenzen, aber wir haben sie heute behandelt, ich denke, in einer professionellen und angemessenen Weise“, so Støre. Seine Regierung wolle die Beziehungen zu Israel beibehalten und weiter ausbauen. Er selbst wünsche sich eine engere Kooperation in den Bereichen Kultur, Forschung und Entwicklung.
Lieberman begrüßte die norwegischen Investitionen in die palästinensische Wirtschaft. Israel schätze zudem die Bemühungen Norwegens um eine Lösung im Nahostkonflikt. Beide Staaten hätten zwar Differenzen in dieser Hinsicht, aber es gebe dazu einen „Dialog zwischen zwei Freunden“. Für ihn seien jedoch besonders die bilateralen Beziehungen wichtig. Als zentralen Punkt bezeichnete er ebenfalls eine engere Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung, das geht aus einer Erklärung des israelischen Außenministeriums hervor.
„Zeit für palästinensische Gesten“
Weitere Gesten gegenüber den Palästinensern schloss Lieberman zunächst aus. Seine Regierung habe seit ihrem Amtsantritt bereits „endlose Zugeständnisse“ gemacht. Hier wies er unter anderem auf den zehnmonatigen Siedlungsbaustopp, die Entfernung zahlreicher Straßensperren im Westjordanland und weitere Erleichterungen für die Palästinenser hin. Israel sei mit seinem Arsenal an Gesten am Ende, es werde keine weiteren Zugeständnisse mehr geben, wie beispielsweise einen Baustopp in Jerusalem, erklärte Lieberman. Vielmehr sei es jetzt Zeit für Gesten von Seiten der Palästinenser.