Wie die Tageszeitung "Jediot Aharonot" berichtet, sprachen sich im Sicherheitsrat USA, die europäischen Vertreter und Indien energisch für eine scharfe Anprangerung der Attentate vom Donnerstag mit acht Todesopfern aus. Der Libanon teilte hingegen mit, er werde einen Tadel nur gutheißen, wenn dieser "ausgewogen" sei – wenn er also eine Verteilung der israelischen Vergeltungsschläge im Gazastreifen enthalte. Eine solche Gleichsetzung wiesen Europa, die USA und Israel zurück.
Der israelische UN-Botschafter Ron Prosor warf dem UN-Sicherheitsrat nach der Sitzung Versagen vor: "Wir haben es ganz offenkundig mit einem Terroranschlag gegen unschuldige israelische Zivilisten zu tun. Der UN-Generalsekretär hat ihn verurteilt, die Amerikaner haben ihn verurteilt, die Europäische Union hat ihn verurteilt, doch die Quintessenz ist, dass der Sicherheitsrat erneut als Körperschaft versagt hat. Jedes Mal wenn eine Angelegenheit Israel betrifft, sehen wir ein betäubendes Schweigen. Sie werden blind und taub." Dabei sei der Libanon selbst "ein Staat, der von einer terroristischen Organisation kontrolliert wird".
Am Sonntag verurteilte die Arabische Liga die israelischen Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen. Das Gremium habe in einer Erklärung die UNO aufgefordert, für ein Ende des Bombardements mit bislang 15 Toten einzutreten, sagte Generalsekretär Nabil Elaraby laut der Zeitung "Ha´aretz" vor Journalisten in Kairo. "Die Vereinten Nationen müssen Schritte einleiten, um die israelische Offensive gegen Gaza zu beenden." Wie diese Schritte aussehen könnten, führte er nicht näher aus. Israel müsse die militärischen Aktionen in Gaza und in Ägypten einstellen.
Auch die jordanische Regierung tadelte den israelischen Beschuss und das Töten mehrerer ägyptischer Polizisten im Sinai. "Jordanien verurteilt diese gefährliche israelische Militäreskalation gegen Zivilisten in Gaza und lehnt sie kategorisch ab", ließ der Minister für Medienangelegenheiten, Abdullah Abu Romman, verlauten. Wenn die Luftangriffe nicht eingestellt würden, könne dies die Sicherheit und die Stabilität der Region gefährden. Am späten Samstagabend hinderte die Polizei Hunderte Jordanier an einer Protestkundgebung vor der israelischen Botschaft in Amman.