Suche
Close this search box.

Libanon verhaftet Frau wegen „Kollaboration“ mit Israel

BEIRUT (inn) - Der libanesische Geheimdienst hat eine Frau festgenommen, die versucht hat, Israel hinsichtlich des Schicksals des seit 1986 vermissten israelischen Luftwaffennavigators Ron Arad zu kontaktieren. Die Libanesin hatte offenbar auf einen Anruf reagiert, in dem eine Belohnung in Höhe von zehn Millionen Dollar für entsprechende Hinweis angeboten wurde.

Die Frau, Rhada el-Akili, hatte mehrere Anrufe aus Israel auf ihr Handy erhalten, heißt es laut der in London erscheinenden arabischen Tageszeitung „Al-Hajjat“. Darin wurde ihr eine Belohnung von zehn Millionen Dollar für brauchbare Informationen über Arad versprochen.

El-Akili habe zu fünf verschiedenen Gelegenheiten versucht, die israelische Nummer zu kontaktieren. Sie soll nun voraussichtlich vor ein Militärgericht gebracht werden. Dort soll entschieden werden, ob der Fall weiter verfolgt wird. Weitere Informationen stellte die libanesische Regierung nicht zu Verfügung, heißt in dem Bericht.

Im Juni hatte die libanesische Armee die Bevölkerung aufgefordert, nicht auf Anrufe zu reagieren, in denen nach Informationen über Arad oder andere vermisste israelische Soldaten gefragt wird. Laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ hatte die libanesische Armee am vergangenen Samstag erklärt, solche Anrufe verletzten die Souveränität des Libanon. Jeglicher Versuch der Bevölkerung, darauf zu reagieren, werde als klare Kollaboration mit Israel angesehen.

Die Einwohner des Libanon erhalten seit über einem Jahr immer wieder solche Anrufe. Israels Regierung hat sich bislang geweigert, zu erklären, ob sie dafür verantwortlich ist.

Erst im September hatte das Büro von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erklärt, es suche noch immer nach Informationen über Ron Arad. Es werde mit der Annahme an dem Fall gearbeitet, dass der Navigator lebt. Zuvor hatte der militärische Geheimdienst berichtet, Arad sei noch mindestens neun Jahre nach seinem Flugzeugabsturz über dem Libanon und seiner dortigen Entführung durch eine schiitische Miliz am Leben gewesen. Vermutlich sei er in den 1990er Jahren dann in dem arabischen Staat verstorben.

Neben Arad ist Israel noch auf der Suche nach den ebenfalls entführten Soldaten Jehuda Katz, Sachary Baumel und Zvi Feldman. Sie wurden am 11. Juni 1982 in der Panzerschlacht bei Sultan Jakub im Libanon vermutlich von Syrern verschleppt – über ihr Schicksal ist bis heute nichts bekannt.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen