BEIRUT (inn) – Libanesische Regierungsmitglieder haben verärgert auf Drohungen des iranischen Revolutionsgarden-Kommandeurs Mortesa Korbani reagiert. Der hatte verkündet, „Tel Aviv vom Libanon aus einzuäschern“ und dabei nicht eine einzige Rakete vom eigenen Territorium abzufeuern. Diese Bemerkungen seien „eine Missachtung der libanesischen Souveränität“ und daher „unglücklich und inakzeptabel“, sagte Verteidigungsminister Elias Bu Saab. Das Land erfreue sich freundschaftlicher Bande mit dem Iran, die jedoch die eigene Entscheidungsfindung in „keiner Art und Weise“ verletzen dürften.
Der geschäftsführende Informationsminister Dschamal al-Dscharra nannte die Äußerungen „unverantwortlich“ und „arrogant“. Weiter sagte er: „Der Iran kann sich auf jede Art verteidigen, die er bevorzugt, aber der Libanon ist nicht der Briefkasten der Revolutionsgarden oder eine Arena für fremde Akteure.“
Hisbollah nicht beherrschbar
Im Oktober, als die Proteste in Israels nördlichem Nachbarn hochkochten, soll unbestätigten Berichten der arabischen Zeitung „Al-Dscharida“ zufolge der Kommandeur der Revolutionsgarden, Kassem Sulaimani, in den Libanon gereist sein. Das Regime habe sich vorbehalten, in den Aufstand einzugreifen, der sich auch gegen den Einfluss der vom Iran unterstützten Terror-Organisation und Regierungspartei Hisbollah richtete.
In einem Interview des amerikanischen Nachrichtensenders CNBC sagte Premier Saad al-Hariri, der inzwischen zurückgetreten aber übergangsweise weiter im Amt ist, er betrachte die schiitischen Miliz als „regionales Problem“. Israel mache sein Land für Aktionen der Hisbollah verantwortlich, er habe aber nur begrenzte Möglichkeiten, sie zu kontrollieren.
Von: tk