„Ich habe mich mit Leib und Seele dem Widerstand verschrieben und ich bin gewillt, jede Mission auszuführen, zu der ich aufgefordert werde“, so Kuntar. Den Anschlag, den er 1979 in der nordisraelischen Stadt Naharija verübte, bereue er nicht. „Ich kann mich an alles erinnern, was in dieser Nacht passierte“, erzählte der Terrorist gegenüber Journalisten der Nachrichtenagentur AFP in seiner Beiruter Wohnung. Kuntar hatte damals vier Israelis kaltblütig ermordet – einen Polizisten, zwei kleine Kinder sowie deren Vater.
In dem Gespräch brachte der Terrorist seine Bewunderung gegenüber Hisbollah-Chef Scheich Hassan Nasrallah zum Ausdruck. Er pries den Führer der Organisation dafür, dass dieser seine Freilassung aus dem israelischen Gefängnis erreicht hat. Zudem betonte er, dass die Hisbollah ihren Kampf fortsetzen werde, bis „das zionistische Gebilde verschwindet“.
Gerüchte, nach denen er sich zur Wahl im libanesischen Parlament stellen werde, wies Kuntar zurück. Seine derzeitigen Pläne schließen eine Frau und Kinder ein. Er fürchte sich auch nicht vor einem Anschlag gegen ihn. „Ich lebe nicht in der Angst vor einem Mordanschlag, es gibt Leute hier, die leisten gute Arbeit“, sagte Kuntar mit Blick auf seine Leibwächter.
„Im Gefängnis hat mir ein Wächter gesagt, wenn ich entlassen werde, werde ich eine Last für die Gesellschaft sein. Meine Nachricht für die Israelis ist diese: Ihr habt es nicht geschafft, mich zu zerbrechen“, so Kuntar weiter.
Israel hatte den Libanesen und vier seiner Landsleute während eines Austausches im Juli entlassen. Zudem hatte es die Leichen von 200 arabischen Kämpfern an den Libanon übergeben. Im Gegenzug erhielt es die sterblichen Überreste der entführten israelischen Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev.