Israel ist nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das einzige Land, das es wegen Verstößen gegen die weltweiten Gesundheitsrechte zu überprüfen gilt. Eine entsprechende Resolution hat das Gremium am Mittwoch bei der Jahreshauptversammlung in Genf verabschiedet. Dies berichtet der Nachrichtendienst „Algemeiner“ unter Berufung auf die Beobachtungsgruppe „UN Watch“.
Demnach stimmten 107 Länder für die Resolution, darunter auch Deutschland, Frankreich, Großbritannien und weitere EU-Staaten. Acht Länder enthielten sich, 58 waren nicht in der Sitzung vertreten. Weitere acht Länder lehnten den Antrag der palästinensischen Delegation und arabischer Länder ab: die USA, Kanada, Israel, Australien, Paraguay, Guatemala, Mikronesien und Papua-Neuguinea.
In der Resolution heißt es, Israel verletze die „mentale, physische und Umweltgesundheit“ der Palästinenser. Nach der Abstimmung wurde eine Sondergesandtschaft eingesetzt. Sie soll „die Gesundheitsbedingungen im besetzten palästinensischen Gebiet“ und „im besetzten syrischen Golan“ untersuchen. Die Ergebnisse soll sie im kommenden Jahr bei der Jahreshauptversammlung einbringen. Ferner fordert die WHO eine Serie von Berichten über angebliche israelische Verbrechen. Unter anderem gehe es um den „Einfluss von anhaltender Besatzung und Menschenrechtsverletzungen auf mentale, physische und Umweltgesundheit“ im besetzten palästinensischen Gebiet.
Nach Angaben der Gruppe „UN Watch“ verabschiedete die WHO in der Sitzung keine Resolution gegen ein anderes Land. Auch habe sie keine weiteren Gesundheitskrisen angesprochen. Denkbar wäre hier etwa die Bombardierung von Krankenhäusern in Syrien durch regimetreue und russische Flugzeuge gewesen.