JENIN (inn) – Bei einer Razzia der israelischen Armee in der Autonomiestadt Jenin sind am Montag ein jugendlicher Palästinenser getötet und zwei weitere verletzt worden. Ein vierter Jugendlicher wurde verwundet, als eine Brandbombe in seiner Hand explodierte, die er auf israelische Soldaten werfen wollte.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ meldet, handelt es sich bei dem getöteten Palästinenser um den 15jährigen Ahmed Abahreh. Armeeangaben zufolge war er mit einem anderen Jungen auf ein Armeefahrzeug geklettert und wollte dort ein Maschinengewehr stehlen. Die Soldaten eröffneten das Feuer auf die beiden, dabei wurde Abahreh getötet und der andere Palästinenser verletzt. Ein weiterer Jugendlicher wurde durch eine israelische Kugel verwundet, als er eine Brandbombe auf die Soldaten warf.
Israelische Truppen befanden sich am Montag den dritten Tag in Folge in Jenin, um dort nach mutmaßlichen Terroristen und Waffen zu suchen. Sie hatten über der Stadt eine Ausgangssperre verhängt. Diese sei jedoch von Dutzenden Palästinensern mißachtet worden. Die zumeist Jugendlichen hätten Brandbomben und Steine auf die Soldaten geworfen, die daraufhin das Feuer eröffnet hatten.
In der Nacht zum Dienstag verhafteten israelische Soldaten im Westjordanland mindestens 19 verdächtige Palästinenser. Darunter ist auch Nidal Narnaryeh, der für Jenin verantwortliche Führer der Tanzim-Milizen, einer Untergruppe von PLO-Chef Yasser Arafats Fatah-Partei.
Der Palästinenser wird unter anderem für die Schußattacke vergangener Woche bei Mevo Dotan verantwortlich gemacht, bei der ein Israeli getötet worden war. Zudem soll er den Terroranschlag im November 2002 vor einem Wahllokal in der nordisraelischen Stadt Beit She´an organisiert haben, bei dem fünf Menschen getötet und 30 verletzt worden waren.
