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Kommentar: Stunde der Bewährung

Wieder einmal steht Israel in der Stunde der Bewährung ganz allein – verlassen zumindest von der veröffentlichten Meinung in der westlichen Welt. Wer die Berichterstattung der vergangenen Tage unbefangen verfolgt hat, mußte glauben, das idyllische Ramallah sei ein Hort des Friedens, dessen Ruhe von Gewalttätern in Uniform gestört wurde. So ist es aber nicht.

Mehr als 35 Attentate wurden in den vergangenen 18 Monate von Ramallah aus geplant und durchgeführt. Hier tagte die Koalition des Terrors, hier wurden die sogenannten „Cocktail-Gruppen“ aufgestellt – mit Terroristen aus unterschiedlichen Organisationen. Dahinter steckt der Mann, der im Kreis der Friedensnobelpreisträger ebensowenig zu suchen hat wie ein Knabenschänder im Kindergarten: Yasser Arafat.

Während westliche „Friedensaktivisten“ vor Fernsehkameras den offenbar nur unzureichend „isolierten“ Terrorfürsten besuchen, tragen israelische Soldaten tonnenweise Kriegswaffen aus seinem Hauptquartier, darunter Raketenwerfer und Mörsergranaten. Dient das Zeug dem Frieden?

Während Israel um seine fast 50 Opfer der vergangenen Tage weint, die kaltblütige Selbstmörder im Namen Allahs oder Arafats ermordeten, rufen besorgte europäische „Staatsmänner“ in Jerusalem an – weil sie wissen möchten, ob der Nobel-Terrorist nun in zwei oder in drei Zimmern seiner Mukata festgehalten wird. Wer fragt nach den Tränen der Israelis, die Ehepartner und Kinder, Freunde und Verwandte verloren?

Während vor den Kameras der Fernsehstationen am Donnerstagabend 13 Panzer nach Ramallah rollen, sagen Palästinenser, es seien 200 – und jeder glaubt ihnen. Kaum ein Palästinenserführer mit einigermaßen gebrochenem Englisch, den „CNN“ nicht ans Telefon geholt hätte. Und keiner von ihnen, der nicht auf die Frage, wie der Terror zu stoppen sei, geantwortet hätte mit: „Wir leben seit 35 Jahren unter der Besatzung …“ Ist es Masochismus oder Verblendung, wenn sich die „CNN“-Chefreporterin Christiane Amanpour „live“ von Arafat beleidigen läßt – und trotzdem weiter für die Sache der Palästinenser berichtet?

Während es nichts zu berichten gibt, berichten „CNN“ & Co. alle halbe Stunde, um das Thema in den Schlagzeilen zu halten. Und während Israel Ramallah zum militärischen Sperrgebiet erklärt, stolpern westliche Journalisten dort herum als wäre nichts geschehen. Es gibt positive Ausnahmen, auch das muß gesagt werden. Während die Journallie Amok läuft, behält einer kühlen Kopf: ein Deutscher – Ulrich W. Sahm, Jerusalem-Korrespondent von „n-tv“. Seine Analysen sind sachlich, aktuell und gut.

Warum lassen wir uns vom Fernsehen immer noch einreden, Israel wolle Arafat töten? Wer glaubt ernsthaft, daß er noch leben würde, wenn dies wirklich das Ziel wäre?

„Wir bekämpfen nicht das palästinensische Volk, sondern das kriegerische Regime von Yasser Arafat, des Mannes, der zynisch und heimtückisch alle Friedensangebote und Vermittlungsversuche torpediert und sabotiert hat. Es ist heute klarer denn je zuvor, daß Yasser Arafat nicht ein Teil der Lösung ist, sondern ein Großteil des Problems“, schrieb dieser Tage ein israelischer Diplomat. Warum berichtet das niemand? Beweise gibt es genug.

Niemand weiß zur Stunde, ob der Kampf gegen den Terror wirklich erfolgreich ist. Aber es mußte etwas geschehen. Aller veröffentlichten Meinung zum Trotz, ist jetzt nicht Stunde für kontroverse Debatten. Freunde des Friedens haben nichts verloren an der Seite von Arafat. Sie müssen ohne „Wenn und Aber“ Ariel Sharon und Shimon Peres beistehen!

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