Die Situation um Israel spitzt sich zu. Das schreckliche Blutvergießen in unseren Nachbarländern will kein Ende nehmen. Der Nahe Osten wird Generationen brauchen, um sich von den furchtbaren physischen und psychischen Traumata zu erholen. Kein Mensch weiß, wie die tiefgehenden Wurzeln des Hasses zu packen, geschweige denn auszureißen sind.
Vor ein paar Wochen bin ich einer Gruppe hochrangiger Juristen aus Deutschland begegnet. Um sich ein Bild von der Lage zu machen, hatten sie umfassende Begegnungen in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten. Auf meine Frage an den Leiter der Delegation, ob man sich denn auch Gedanken über den arabischen Antisemitismus gemacht habe, erntete ich nur einen verständnislosen Blick. Dabei lässt sich nachweisen, dass der Judenhass der Araber nicht Folge, sondern maßgeblich Ursache des problemgeladenen Verhältnisses zwischen Israel und seinen Nachbarn ist.
Die Bewegung für „Boykott-Desinvestitionen-Sanktionen“ (BDS) gegen den israelischen Staat treibt erschreckende Blüten und erfährt weltweit Unterstützung von Christen. Dass die Hauptleidtragenden dieser Bewegung Palästinenser sind; dass das Hauptopfer die Beziehungen zwischen Israelis und Arabern sind; dass dadurch Hass und Ablehnung gefördert werden, scheint den ideologisch verbohrten Aktivisten egal.
Vor der UNO-Vollversammlung durfte einst der Erzterrorist Jasser Arafat reden. Die Vereinten Nationen akzeptieren, dass ein Staat – der Iran – einem Mitglied der Staatengemeinschaft – Israel – das Existenzrecht bestreitet. Wenn aber eine Familie erscheint, die durch einen grausamen palästinensischen Terrorakt die Mutter verloren hat – wie Nathan Meir mit seinen Kindern – ist kein UNO-Botschafter bereit, ihr tröstend die Hand zu drücken. Palästinensische Nachbarn hatten die Familie in Othniel besucht und ihr das Beileid ausgesprochen.