Barak ist überzeugt, seinen Chef und die „meisten Minister“ zu vernünftigen Lösungen bewegen zu können. Um die Palästinenser geht es Barak gar nicht, wenn die Jordansenke und die „Siedlungsblöcke“ selbstverständlich bei Israel bleiben müssen und nur die arabischen Stadtviertel Jerusalems, nicht aber die Altstadt mit ihren heiligen Stätten, der Ölberg und die „Stadt Davids“ abgegeben werden könnten. Die Idee, das Problem der palästinensischen Flüchtlinge allein im Rahmen eines palästinensischen Staates, nicht aber mit Rückkehrrecht nach Israel zu lösen, wurde bereits mehrfach von Israelis geäußert. Von Jasser Arafat, Mahmud Abbas und anderen Palästinensern wurde sie ebenso oft als völlig inakzeptabel zurückgewiesen.
Barak gesteht auch Fehler ein. Denn Zustände wie nach dem von ihm selbst vollzogenen Rückzug aus Südlibanon im Mai 2000 oder dem von ihm voll unterstützten Abzug aus dem Gazastreifen im August 2005 werde es nicht geben. Im künftigen palästinensischen Staat werde es weder Raketenarsenale noch Terror gegen Israel geben. Das klingt nicht nach einem völligen Abzug oder voller Souveränität für die Palästinenser. Es sei daran erinnert, dass Barak im Juli 2000 in Camp David ähnliche Konzessionen unterbreitet hat. Arafat lehnte ab und löste zwei Monate später die „Al-Aksa-Intifada“ aus, für Israels Zivilbevölkerung der blutigste Krieg seit der Gründung des jüdischen Staates. Aus guten Gründen ist Barak wenig später bei der Wahl gegen Ariel Scharon unterlegen und hat seitdem in der Wählergunst weiter verloren.