Erwartungsgemäß wurde Netanjahu wegen dieser Behauptung sehr scharf kritisiert, von Historikern wie Mosche Zimmerman, dem Oppositionsführer Jitzhak Herzog und palästinensischen Sprechern wie Saeb Erekat: Das sei Geschichtsklitterung. Auch der Sohn eines Historikers müsse sich an die Fakten halten. Netanjahu arbeite europäischen Rechtsradikalen in die Hände, indem er Hitler von Schuld freispreche und sie dem Mufti in die Schuhe schiebe. Der Hass auf die Palästinenser bringe Netanjahu um den Verstand, indem er die Palästinenser für den Holocaust verantwortlich mache. Oppositionschef Herzog forderte Netanjahu auf, sich zu korrigieren, und nicht „alte Geschichte“ mit heutiger Politik zu vermischen.
Wann die Idee aufkam, die Juden physisch auszurotten und nicht nur aus Deutschland und Europa zu vertreiben, ist ebenso ungewiss wie die Frage, wer Hitler auf die Idee gebracht hat. Der sogenannte „Führerbefehl“ zur Vernichtung der Juden ist bis heute nicht aufgefunden worden. Die „Wannsee-Konferenz“ im Januar 1942 war im Wesentlichen eine Bestandsaufnahme der Zahl der Juden in Europa. Die anwesenden Nazis und Juristen segneten einen gefassten Beschluss ab und berieten über dessen Umsetzung.