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„Columbia“-Absturz: Israel trauert um Ilan Ramon (1954-2003)

Das Unglück zerstörte die Träume von vielen Menschen in Israel, die gespannt den ersten Weltraumflug eines Israelis verfolgten. Es war eine Ablenkung von dem schweren Alltag. Viele Israelis identifizierten sich mit "ihrem" Astronauten. "Indem er in den Weltraum flog, verwirklichte Ramon unsere Kindheitsträume – ein Teil von jedem von uns war mit ihm unterwegs", sagte die Psychologin Ya´el Magal-David nach dem Absturz.

Ramon wollte ein Zeichen für das jüdische Volk setzen. Obwohl er nicht streng gläubig war, hatte er koschere Speisen dabei. Denn er wollte alle jüdischen Strömungen repräsentieren. Als die "Columbia" über Jerusalem flog, betete er das "Shema Israel". An einer Tür des Raumschiffs befestigte er eine Mesusa mit Versen aus der Hebräischen Bibel. Zu Beginn des Shabbat sprach er die traditionellen Segenssprüche über Wein und Brot. Der Astronaut verstand sich als "einen Boten des Zionismus und des jüdischen Volkes".

Israels Premier Ariel Sharon betonte nach dem Absturz der Raumfähre, daß in solchen Augenblicken "die Herzen des amerikanischen und des israelischen Volkes im selben Rhythmus schlagen. Laßt uns miteinander beten und einander unterstützen", forderte er die Trauernden auf. Den israelischen Astronauten habe er als einen Mann kennengelernt, der "dieses Land sehr liebt. Er hätte nicht so plötzlich von uns genommen werden dürfen", sagte der israelische Regierungschef.

Ilan Ramon wurde am 20. Juli 1954 in Tel Aviv geboren. Sein Vater war in der Nazi-Zeit aus Deutschland geflohen, die Mutter hatte das Konzentrationslager Auschwitz überlebt. Während seines Wehrdienstes machte Ramon eine Fliegerausbildung. Er war einer der acht israelischen Piloten, die 1981 in einem Präventivschlag den Atomreaktor "Osiraq" in der Nähe von Bagdad zerstörten. Seit 1998 lebte er mit seiner Frau Rona und ihren vier Kindern in den USA, wo er am Johnson Space Center (Houston) für seinen Raumflug trainierte.

Als er im Weltall war, sagte der israelische Pionier: "Die Welt sieht von hier oben großartig aus: so friedlich, so wunderbar und so zerbrechlich." Möge die Erinnerung an ihn zum Segen sein.

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