JERUSALEM (inn) – Der israelische Premier Benjamin Netanjahu hat am Freitag angeordnet, Eisenbahnreparaturen am Schabbat grundsätzlich zu unterlassen. Die ultra-orthodoxen Regierungsparteien „Schass“ und „Vereinigtes Torah-Judentum“ hatten auf diese Maßnahme bestanden und mit einem Austritt aus der Koalition gedroht. Die beiden Parteien sind mit zusammen 13 Sitzen in der Knesset vertreten. Die Regierungskoalition hat mit 66 eine Mehrheit von 12 Sitzen.
Am Donnerstagabend waren Vertreter der Regierung und der Parteien zu einer mehrstündigen Krisensitzung zusammengekommen. Zuvor wandten sich die jeweiligen Parteivorsitzenden, Gesundheitsminister Ja‘akov Litzman (Vereinigtes Torah-Judentum) und Innenminister Arje Deri (Schass), in einem Brief an Netanjahu. Darin schrieben sie, die Arbeiten am Schabbat stellten eine „öffentliche Entweihung“ dar.