JERUSALEM (inn) – „Er hat 54 Jahre auf uns gewartet!“ Mit diesem Satz begann der Generaldirektor der Jerusalemer Gedenkstätte auf dem Munitionshügel, Katri Maos, am Donnerstag einen Eintrag auf Facebook. Einen Tag zuvor hatten Bauarbeiter auf dem Gelände Knochen entdeckt, die möglicherweise von einem jordanischen Soldaten aus dem Sechs-Tage-Krieg stammen.
Neben den sterblichen Überresten fanden sich ein Messer, ein jordanischer Militärhelm, eine Militäruhr und ein Ring. Die israelische Polizei vermutet, dass der Soldat 1967 im Kampf fiel. Das berichtet der Sender „Kanal 12“. Während des Krieges war der Munitionshügel Schauplatz einer heftigen Schlacht zwischen Israelis und Jordaniern. Dabei starben 36 israelische und 71 jordanische Soldaten.
Auf dem Munitionshügel gibt es derzeit Bauarbeiten für die Straßenbahn. Anfang des Monats wurden zwei nicht explodierte Panzerfäuste in der Nähe des Fundortes der Knochen entdeckt. Nun wird in der Umgebung nach weiteren Hinweisen auf die Identität des Toten gesucht.
Hügel erinnert an gefallene Israelis und tapfere Jordanier
Die Schlacht in den Schützengräben auf dem Hügel diente lange als Symbol für israelisches Heldentum. Bis heute übergibt die Brigade der Fallschirmjäger dort rote Barette an die Kampftruppen. Der Ort erinnert zudem an alle 182 israelischen Soldaten, die während des Sechs-Tage-Krieges im Kampf um Jerusalem fielen.
Gedenkstättenleiter Maos indes geht davon aus, dass der Gefallene tapfer gekämpft hat. Er verwies auf ein Schild auf dem Hügel, das israelische Fallschirmjäger nach dem Krieg schrieben: „Hier sind begraben … tapfere jordanische Soldaten.“ In seinem Facebookbeitrag merkte er an: „Ich habe keinen Zweifel, dass er in die Liste gehört!“
Von: eh