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Knesset bewilligt Gelder für Holocaust-Opfer

JERUSALEM (inn) – Die israelische Regierung erhöht ihre Unterstützung für Überlebende der Schoah. Ein entsprechendes Gesetz hat die Knesset am Montag einstimmig verabschiedet.
Holocaust-Überlebende – hier in einem Café in Ramat Aviv – erhalten mehr finanzielle Unterstützung von der Regierung.

Für den Entwurf von Finanzminister Jair Lapid (Jesch Atid) stimmten in der dritten und abschließenden Lesung 63 Abgeordnete. Gegenstimmen gab es nicht. Demnach soll die Regierung den Holocaust-Opfern umgerechnet rund 12 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung stellen. Insgesamt 18.500 Überlebende erhalten damit zukünftig jährlich knapp 1.000 Euro zusätzliche Unterstützung. Bislang profitieren nur die 6.000 Israelis von diesen Zahlungen, die eine Einkommenshilfe bekommen. Das meldet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Die Zuwendung für 2014 soll in diesem Monat gezahlt werden. Hinzu kommt eine Rückzahlung für das Jahr 2013.

Strafrecht: Dolmetscher für Sozialarbeiter

Ferner verabschiedete das israelische Parlament ein Gesetz, das Neueinwanderer betrifft: Sozialarbeiter müssen demzufolge einen Dolmetscher mitbringen, wenn sie eine Familie besuchen, die noch nicht lange im Land ist. Konkret geht es um Fälle, in denen überprüft wird, ob den Eltern möglicherweise ein Kind weggenommen werden soll. Den Gesetzesvorschlag von Penina Tamanu-Schata (Jesch Atid) nahm die Knesset mit 35 Stimmen ohne Gegenstimmen oder Enthaltungen an. Die Regelung gilt auch für die Gebärdensprache.
Die Initiatorin sagte laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“, bislang erklärten die Sozialarbeiter den Einwanderern alles auf Hebräisch. Dadurch sei mitunter eine absurde Situation entstanden, wenn die Familie nicht verstand, worum es überhaupt ging.
„Wenn es sich um Strafrecht handelt, kann eine gemeinsame Sprache irreversiblen Schaden an Kindern und Familie verhindern“, erläuterte Tamanu-Schata ihren Vorstoß. „Die Realität ist für viele Familien nicht so klar, und gewaltiges Leid wird verursacht, vor allem, wenn die Neueinwanderer im wahrsten Sinne des Wortes nicht verstehen, was ihnen gesagt wird.“ Das Aufeinandertreffen von zwei Sprachkulturen könne sich in den Augen von Sozialarbeitern als Vernachlässigung darstellen. Deshalb müsse eine gemeinsame Sprache gefunden werden.

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