JERUSALEM (inn) – Der Knesset-Abgeordnete Chaim Jellin will im Gazastreifen knapp 3.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Über den spanischen Botschafter in Israel, Manuel Gomez-Acebo, hat der Politiker der Partei Jesch Atid Kontakt zu einem spanischen Bekleidungsunternehmen aufgebaut. Dieses soll eine Fabrik, in der bislang 300 Menschen arbeiten, zugunsten der Beschäftigung erweitern.
Jellin stammt aus dem Süden Israels, der von Raketen aus dem Gazastreifen ständig bedroht ist. Als er 2015 in die Knesset einzog, hat er auch ein Stück einer Kassam-Rakete in sein Büro nach Jerusalem mitgebracht, die in Israel eingeschlagen war. „Nach 17 Jahren des Raketenbeschusses und der Erwiderungen darauf ist es Zeit, die Menschen im Gazastreifen vom Terrorismus zu lösen, indem man sie in Brot und Arbeit bringt.“ Am 16. April 2001 hatte die Hamas ihre erste Rakete auf Israel abgefeuert – damals noch mit Unterstützung Saudi-Arabiens.
Hohe Arbeitslosigkeit
Zum Höhepunkt der Beschäftigung habe die Bekleidungsindustrie im Gazastreifen 6.000 Menschen angestellt, viele weitere hätten in Nachbarindustrien Arbeit gefunden, sagte Jellin laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. An diese Zeiten wolle er wieder anknüpfen. Nach Angaben des Palästinensischen Statistikamtes lag die Arbeitslosenrate im Gazastreifen im Jahr 2017 bei 43,6 Prozent.
Jellins Plan ist mit Geschäftsmännern im Gazastreifen, dem israelischen Verteidigungsminister Avigdor Lieberman und dem Koordinator für Regierungsaktivitäten in den Gebieten (COGAT), Joav Mordechai, abgestimmt. Nach Aussage Jellins hat auch Staatspräsident Reuven Rivlin entscheidend dazu beigetragen, dass der Plan vorankommt.
Von: df