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Klage gegen Befreiung von Kuntar abgewiesen

JERUSALEM (inn) - Das Oberste Gericht Israels hat eine Klage gegen die geplante Freilassung des Terroristen Samir Kuntar zurückgewiesen. Der Libanese soll gegen die israelischen Soldaten Eldad Regev und Ehud Goldwasser eingetauscht werden, die vor knapp zwei Jahren an der Grenze zum Libanon von der Hisbollah-Miliz entführt wurden.

Bei den Klägern handelt es sich um Angehörige des Polizisten Elijahu Schachar, der 1979 von Kuntar ermordet wurde. Ihnen hat sich die israelische Organisation für Terror-Opfer „Almagor“ angeschlossen, wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet. Der Terrorist ist zudem für den Tod von Danny Haran und seinen beiden kleinen Kindern verantwortlich. Die Kläger wollten eine Diskussion darüber auslösen, ob Terroristen gegen die Leichen der Entführten ausgetauscht werden dürften.

Das Gericht begründete seinen Beschluss damit, dass es sich in derartige Entscheidungen der Regierung nicht einmische. Denn nur die Regierung könne über solche Fragen entscheiden. „Bei allem Verständnis für die Beteuerungen der Kläger ist es ihnen nicht gelungen, einen Rechtsgrund für eine Einmischung in die Entscheidung der Regierung nachzuweisen“, so einer der Richter.

Kläger: „Kuntar will Terror fortsetzen“

Ein Bruder des Mordopfers, Joram Schachar, sagte: „Die Abweisung der Klage setzt jeden Bürger in Israel herab, weil jeder Bürger in Israel dadurch geschädigt wird, da wir nicht verstehen, was für Massenmörder wir freilassen. Er bereut nicht, was er getan hat. Er hat nicht gesagt, dass er nicht zum Terror zurückkehren will. Kuntar hat an (Hisbollah-Führer Hassan) Nasrallah geschrieben, dass er verspricht, mit seiner Befreiung den Weg des Terrors fortzusetzen. Muss man so etwas befreien? Eins ist uns klar: Wenn man ihn befreit, ist es, als würde man der Hisbollah die Atomformel geben.“ Die Entscheidung werde der israelischen Abschreckung schaden.

Er habe in mehreren Kriegen gekämpft, sei zweimal verwundet worden und habe keine Forderungen gestellt, fügte der Bruder hinzu. „Ich bin bereit, für diesen Staat zu kämpfen, aber gebt mir das Gefühl, dass jemand hinter mir steht. Man muss zu allen Organisationen von Mördern nein sagen können.“ Er fragte: „Wer verhindert die Entführung des nächsten Soldaten? Was hindert ihn daran, jetzt Soldaten zu entführen?“

Aus dem Staatsapparat hieß es infolge des Gerichtsentscheids, es handele sich um die „unter den gegenwärtigen schmerzhaften Umständen bestmögliche Vereinbarung“. Niemand habe etwas gegen den Schmerz der Familien der Opfer einzuwenden. „Doch auf der Waagschale liegt auch der Schmerz der Familien Goldwasser und Regev, und ihr starker Wille, dass ihre Söhne nach Hause zurückkehren und der Ungewissheit ein Ende gemacht wird, in der sie sich seit langer Zeit befinden.“

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