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Kerry überraschend in Israel eingetroffen

JERUSALEM / GAZA (inn) – Auf der Suche nach Vermittlung: Der US-amerikanische Außenminister John Kerry ist zu einem nicht angekündigten Besuch in Israel eingetroffen. Die Kampfhandlungen gingen am Dienstag unvermindert weiter.
Um Vermittlung bemüht: US-Außenminister Kerry sucht das Gespräch mit Netanjahu und Abbas.

Nach Angaben der israelischen Armee feuerte die Hamas am Dienstag 90 Raketen auf Israel ab. Am Mittwochmorgen kamen bis 11 Uhr Ortszeit 16 weitere hinzu. Eine davon traf ein Gewächshaus in Aschkelon und tötete einen thailändischen Arbeiter, wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet.
Die Armee setzte am Dienstag ihre Bodenoffensive fort, die Terrorziele im Gazastreifen ins Visier nehmen soll. Bei den Kämpfen wurden zwei Soldaten getötet und 20 weitere verletzt. Insgesamt kamen seit Beginn der Bodenoffensive am 17. Juli 29 Soldaten ums Leben. Zu ihnen zählt ein Soldat, der seit Sonntag vermisst wird. Die Armee geht jedoch davon aus, dass er getötet wurde.
Nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma‘an“ starben allein am Dienstag mehr als 50 Personen, 19 weitere am Mittwochmorgen infolge israelischer Angriffe. Insgesamt sind seit Beginn der Operation „Starker Fels“ am 8. Juli mehr als 645 Palästinenser umgekommen.

Ban: Wurzeln des Konfliktes angehen

Unterdessen geht das Ringen um eine diplomatische Lösung in dem Gaza-Krieg weiter. Am Mittwochmorgen ist der US-amerikanische Außenminister John Kerry überraschend in Israel eingetroffen. Zuvor hielt er sich in Kairo zu Gesprächen auf. Der Diplomat wird sich in Jerusalem mit dem israelischen Premier Benjamin Netanjahu und mit UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon treffen sowie in Ramallah mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas.
Ban forderte am Dienstag wiederholt Israelis und Palästinenser auf, die Kampfhandlungen zu beenden. „Hört auf zu kämpfen. Fangt an zu reden. Und geht die Wurzeln des Konfliktes an, damit wir nicht in sechs Monaten oder einem Jahr wieder in dieser Lage sind“, sagte Ban in Tel Aviv laut Mitteilung der Vereinten Nationen. Anschließend reiste er weiter nach Ramallah und traf dort den palästinensischen Premier Rami Hamdallah.

Peres beschuldigt Katar

Zuvor hielt sich Ban in Ägypten, Katar und Kuweit auf. Derzeit geht es um die Frage, welches Land in dem Konflikt vermitteln soll. Während Israel Ägypten befürwortet, fordert die Hamas Katar. Das Emirat gilt als Schutzmacht der Hamas.
Der israelische Staatspräsident Schimon Peres hat am Mittwochmorgen Katar vorgeworfen, die Hamas zu finanzieren. Im Rahmen eines Frühstücks mit Ban sagte Peres, Katar habe kein Recht, mit den Einnahmen aus der Ölwirtschaft die Hamas in die Lage zu versetzen, Raketen zu entwickeln, anstatt die Region voranzubringen. „Gaza hätte ein Handelszentrum werden können, aber die Hamas machte daraus ein Terrorzentrum“, sagte Peres laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. „Dem Volk von Gaza hätte man Hoffnung geben können, doch die Hamas brachte ihm Zerstörung.“

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