Am 10. November 1975 erließ die UN-Generalversammlung die Resolution 3379 „Beseitigung aller Formen der Rassendiskriminierung“ . Sie stellt fest, dass Zionismus eine Form des Rassismus sei. Die muslimischen Staaten, die meisten Länder der Dritten Welt und des damaligen Ostblocks hatten dafür gestimmt. Die westlichen Staaten stimmten mehrheitlich gegen die Resolution. Sie wurde mit 72 zu 35 Stimmen bei 32 Enthaltungen angenommen. 1991 wurde die umstrittene Resolution zurückgenommen.
Der Tageszeitung „Ha‘aretz“ zufolge bezeichnete US-Außenminister Kerry die Resolution als verhängnisvoll. Sie habe der Welt „eine globale Lizenz zum Hass“ auf den Staat Israel gegeben. Er forderte Diplomaten und Regierungen weltweit auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um zu verhindern, dass die Vereinten Nationen für „böswillige Vorhaben“ missbraucht werden.
Kerry erinnerte an den damaligen israelischen UN-Botschafter und späteren Staatspräsidenten Chaim Herzog. Dieser hatte nach Verabschiedung der UN-Resolution gesagt, das Dokument sei nichts weiter als ein Stück Papier, basierend auf Hass, Lügen und Arroganz. Dann zerriss er das Dokument. Der US-Außenminister würdigte auch den damaligen UN-Botschafter der USA, Daniel Patrick Moynihan. Dieser hatte der UN-Generalversammlung mitgeteilt, die USA würden sich nicht an dieser niederträchtigen Handlung beteiligen.
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon betonte, die Annahme und spätere Rücknahme der Resolution müsse als eine Lehre betrachtet werden. „Lasst uns heute versprechen, gegen Hass und Intoleranz aufzustehen und unser gemeinsames Engagement für Gleichheit und Menschenwürde aufrechtzuerhalten.“
An der UN-Zeremonie nahm auch Chaim Herzogs Sohn, Israels Oppositionsführer Jitzhak Herzog, teil. Insgesamt waren mehr als 400 Diplomaten und Mitglieder jüdischer Organisationen vertreten. (dn)