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Kerry ergriffen vom Holocaustgedenktag

JERUSALEM (inn) – US-Außenminister John Kerry ist beeindruckt vom Ausdruck der Trauer am israelischen Holocaustgedenktag. Dies sagte er am Montagnachmittag vor einem Treffen mit Staatspräsident Schimon Peres in Jerusalem.
US-Außenminister Kerry (l.) und Israels Präsident Peres sehen derzeit gute Chancen auf neue Verhandlungen im Nahostfriedensprozess.

„Es ist wirklich eine Ehre, heute hier zu sein und den Holocaustgedenktag mitzuerleben. Hier in Yad Vashem zu sein, einen Kranz im Namen des amerikanischen Volkes niederzulegen“, wird Kerry in einer Mitteilung des israelischen Außenministeriums zitiert. „Ich stand dort und hörte die Sirene heulen.“ Dabei habe er an das gedacht, was ihm Leute erzählt hatten: dass nun jeder in Israel innehalte und Autofahrer für die beiden Schweigeminuten aus ihren Fahrzeugen stiegen.
“Das ganze Land gefriert“, sagte der amerikanische Außenminister. „Und ich weiß, dass es einer von nur zwei Augenblicken ist, in denen das geschieht. Am Holocaustgedenktag und für die in der Schlacht Gefallenen. Jenes Trauern hat einen tiefen Eindruck auf mich gemacht.“ An Peres gerichtet fuhr er fort: „Ich denke, die Lehre aus dem heutigen Tag wird unterstrichen durch Ihre Bemerkungen über die Möglichkeiten für Frieden, die Möglichkeit, dass Menschen ohne Hass miteinander leben und den gemeinsamen Grund finden. Ich glaube daran und weiß, dass Sie daran glauben.“
Peres äußerte die Ansicht: „Ein neuer Wind des Friedens weht durch den Nahen Osten.“ Dies zeige sich an der Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama und „seinem erfolgreichen Besuch im Nahen Osten“ sowie Kerrys Ernennung zum Außenminister. Dieser habe in der Vergangenheit gezeigt, dass er mit komplexen internationalen Situationen umgehen könne. Ein weiterer Faktor sei die neue Regierung in Israel. „Alle diese Elemente haben sich verbunden, um einen neuen Sinn des Optimismus zu schaffen, einen Glauben, dass Friede möglich ist. Und Friede ist möglich.“
Unterschiede und Meinungsverschiedenheiten könnten durch Verhandlungen überbrückt werden, fügte der israelische Staatspräsident hinzu. Die Zwei-Staaten-Lösung sei die beste Lösung „ein jüdischer Staat, Israel, und ein arabischer Staat, Palästina“.

„Produktive Diskussion mit Netanjahu“

Kerry kam auch mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zusammen. Am Dienstag teilte er laut einer Mitteilung aus dessen Büro mit: „Wir hatten letzte Nacht eine äußerst freundliche, sehr produktive, lange Diskussion. Ich denke, es ist fair zu sagen, dass wir Fortschritte gemacht haben, dass wir mit der Substanz der Diskussion zufrieden waren und jeder von uns eingewilligt haben, einige Hausaufgaben zu machen.“ Die beiden Politiker seien sich darüber einig, dass wirtschaftliche Maßnahmen kein Ersatz für den politischen Weg seien, sondern nur ein Zusatz.
Netanjahu gab bekannt, dass er mit Kerry auch über „Syrien und die menschliche Tragödie dort gesprochen“ habe. „Aber die Zersplitterung jenes Landes schafft eine Situation, in der einer der gefährlichsten Waffenvorräte der Welt jetzt für Terroristen jeder Schattierung und Farbe zugänglich wird. Dies ist für uns beide eine große Sorge, sowohl für die Vereinigten Staaten als auch für Israel, und wir wollen dieses Problem besonders ansprechen.“

Treffen mit Fajjad

Am Montag traf sich der US-Außenminister in Jerusalem zudem mit dem palästinensischen Premierminister im Westjordanland, Salam Fajjad. Bereits am Sonntag hatte ihn der palästinensische Präsident Mahmud Abbas in der Autonomiestadt Ramallah empfangen (Israelnetz berichtete).

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